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Schau-ins-Land: Jahresheft des Breisgau-Geschichtsvereins Schauinsland
120.2001
Seite: 314
(PDF, 59 MB)
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mehr Eindrücklichkeit hergestellt. Ein anschließendes „Streiflicht" erinnert an das Schicksal
der jüdischen Einwohner Kenzingens.

Michael Longerich behandelt „Kenzingen nach 1945". Nach einer ausführlichen Darstellung
der ersten Nachkriegszeit und ihrer Notstände bis etwa 1950 werden, durchaus auch kritisch
, die Bürgermeister-Amtszeiten von 1945 bis zur Wahl 1995 gewürdigt. Die Geschichte
der Kernstadt schließt mit den Aufgaben und Problemen besonders der 1970er- und 1980er-
Jahre, die „zwischen Tradition und Moderne" zur Lösung anstanden.

Jeweils gesondert für Mittelalter und Frühe Neuzeit, zusammengefasst dagegen für das 19.
und das 20. Jahrhundert, wird die Geschichte der nach 1972 eingemeindeten Orte Bombach,
Hecklingen und Nordweil durch Eva-Maria Butz, Ursula Huggle, Peter Müller, Ulrike Röd-
ling, Andreas Weber bearbeitet. Die sehr informativen Beiträge umfassen zusammen mehr als
100 Seiten. Es handelt sich also keineswegs um Kurzabrisse, gleichwohl können sie eigene
„Ortschroniken" natürlich nicht ersetzen und sollen es sicher auch nicht.

Band II widmet sich zunächst in drei Beiträgen dem Naturraum um Kenzingen: Christa van
Husen beschreibt dessen Geologie, Boden- und Klimaverhältnisse, seine Nutzung und die
Tier- und Pflanzenwelt. Speziell auf den Wald - mit Akzent auf der Bewirtschaftung - konzentriert
sich Helmut Braus. Die historische Bedeutung der Elz für Kenzingen und seine Wirtschaft
beschreibt ausführlich Reinhold Hämmerle.

Anschließend an den bereits erwähnten Beitrag von Marita Blattmann zum Stadtrecht des
13. Jahrhunderts stellt Ursula Huggle sehr sorgfältig, vor allem auch in gewohnt anschaulicher
Schilderung, Kenzingens Schicksale in den neuzeitlichen Kriegen nach 1525 und bis 1918 dar.
Ebenfalls sehr informativ sind Hans-Rolf Seimers Darstellung des Gesundheitswesens seit den
ersten Erwähnungen eines Spitals im frühen 14. Jahrhundert und Anton Wilds mit vielen Einzelheiten
angereicherter Überblick über das Schulwesen, dessen Wurzeln schon im Mittelalter
aufgedeckt werden können.

Dem geistlichen Leben in der Stadt, ihren Kirchen und Klöstern sind zahlreiche, auch bau-
und kunsthistorische, Einzelbeiträge gewidmet. Die allgemeinen kirchlichen Verhältnisse im
Mittelalter werden von Jürgen Treffeisen umrissen. Die Stadtkirche und -pfarrei St. Laurentius
mit der Grabkapelle der Pfandherrenfamilie von Hürnheim behandeln Gebhard Heil, Stefan
Rieder, Gregor Schlicksbier und Peter Schmidt-Thome. Stefan Rieder befasst sich mit der
abgegangenen Kirche St. Peter in Altkenzingen. Es folgen Kapitel über die Zisterzienserinnen
in Wonnental (Jürgen Treffeisen), die Johanniter (Jürgen Treffeisen, Christoph Schmider), die
Franziskaner (Gebhard Heil, Hermann Brommer), auch über das ehemalige Paulinerkloster
Kirnhalden (Christoph Schmider). Die seit 1879 bestehende evangelische Gemeinde - sie erhielt
1890/91 das Schiff der ehemaligen Franziskanerkirche - behandeln Kirsten Kreher und
Monika Rudolph.

Diesem „Block" schließen sich zwei wirtschaftsgeschichtliche Darstellungen zum Mittelalter
(Jürgen Treffeisen) und zur Neuzeit bis zur Gegenwart (Wolfgang Faßnacht) an. Die Deutung
einer Auswahl von Flur- und Straßennamen bietet Dorothea Wenninger. Kristiane
Schmalfeldt untersucht ausführlich die Geschichte der Kenzinger Fasnacht und ihrer Wandlungen
vom 18. Jahrhundert bis heute. Eine kurzer Geschichte der 1861 gegründeten freiwilligen
Feuerwehr verfassten Klaus Rein, Michael Meier und Karl Weiß. Mit einer Reihe von
Spezialbeiträgen über Kenzinger Persönlichkeiten vom 14. Jahrhundert bis in die heutige Zeit
(verfasst von Jürgen Treffeisen, Reinhold Hämmerle, Dieter Speck, Ralf Lusiardi, Hermann
Brommer, Jörg Baten, Klaus Weber, Helmut Reiner, Wiltrud Proske, Norbert Nobis) schließt
das Werk.

Angesichts der großen Zahl von Themen und unterschiedlichen Herangehensweisen wollen
wir es bei einer Gesamtwürdigung belassen. Inhaltlich steht der Wert dieser Stadtgeschichte

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