Freiburger historische Bestände - digital

Abb. 3 Fabrikant Hugo Rosenberg, in dessen Pharmazeutischem Betrieb Olga Hempel
rund 15 Jahre lang die Registratur leitete (StadtAF, M 7090/12)

den Notzeiten der 20er-Jahre üblich, zum Garen in zwei Kochkisten. Abends kümmerte sie
sich um die Hausaufgaben ihrer Kinder, gab Unterrichtsstunden und erledigte ihre Übersetzungsaufträge
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Nachdem Rosenbergs Firmenbibliothek geordnet war, musste sich Olga Hempel nach einer
neuen Beschäftigung umsehen. Schon bald erhielt sie ein Angebot von Juraprofessor Ernst
Levy76, der an der Universität Römisches Recht lehrte und mit seinen Forschungen Weltruf er-

w Vgl. ebd., S. 166 f.

76 Ernst Levy (1881-1968) lehrte als o. Prof. zwischen 1922 und 1928 in Freiburg (Nachfolge Otto Lenel) und
folgte anschließend einem Ruf nach Heidelberg, wo er die Nachfolge von Otto Gradenwitz antrat. Im April 1933
wurde er aus rassischen Gründen „beurlaubt", jedoch im Juli als ehemaliger Frontsoldat wieder eingesetzt. Nachdem
seine Vorlesungen durch die SA massiv gestört worden waren, wurde er im Mai 1935 erneut „beurlaubt"
und zum 31.12.1935 zwangsweise in den Ruhestand versetzt. 1936 gelang ihm die Emigration in die USA, wo
er an der University of Washington seine Karriere fortsetzen konnte. Vgl. Dagmar Drüll: Heidelberger Gelehrtenlexikon
1803-1932. Berlin (W) u.a. 1986, S. 162 f; Karlheinz Misera, Ralph Backhaus: Ernst Levy
und das Vulgarrecht. In: Semper Apertus. Sechshundert Jahre Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg 1386-1986.
Festschrift in sechs Bänden. Bd. 3: Das zwanzigste Jahrhundert 1918-1985. Hg. von Wilhelm Doerr. Berlin
(W) u.a. 1986, S. 186-214, hier S. 186 ff.

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