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Schau-ins-Land: Jahresheft des Breisgau-Geschichtsvereins Schauinsland
123.2004
Seite: 211
(PDF, 49 MB)
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Buchbesprechungen

Landes- und regionalgeschichtliche Literatur

Manfred Akermann: Die Staufer. Ein europäisches Herrschergeschlecht. Konrad Theiss Verlag, Stuttgart
2003. 190 S., 165 Abb.

Es ist eigentlich entmutigend, angesichts der überbordenden Literatur zu den Staufern ein Buch über die
Geschichte dieses Herrschergeschlechts schreiben zu wollen. Geradezu aussichtslos erscheint es aber, die
komplexen historischen Sachverhalte dieses Themas mit ihren vielen wichtigen Aspekten auf nur 190 Seiten
unterbringen zu müssen. Diese schwierige Aufgabe hat Manfred Akermann mit seinem Buch recht
gut gelöst, auch wenn die Darstellung notwendigerweise auf wenige zentrale Aspekte begrenzt bleiben
muss und wichtige Themen ausblendet. Jedoch merkt man beim Lesen immer wieder die persönliche Begeisterung
und lange, innige Verbundenheit des Autors mit seinem Thema, die die Darstellung beleben.

Akermann ist ein sehr lesenswertes Buch gelungen, das anschaulich knappe Information mit ausgesuchtem
Bildmaterial verbindet. Damit spricht er eine breite, geschichtlich interessierte Leserschaft an,
für die das Buch eine interessante Lektüre ist, die zugleich den eigenen kunstgeschichtlichen Zugang zur
Stauferzeit anzuregen vermag.

Nach einem einleitenden Kapitel über die Herkunft und den schnellen Aufstieg der Familie werden dann
die wichtigsten Stauferherrscher von Konrad III. bis Konradin abgehandelt. Anschaulicher ist das folgende
Kapitel „Bollwerke der Macht" geraten. Der Autor betont die Wichtigkeit dieser Anlagen als Herrschaftszentren
, mit denen die Staufer ihren schnell sich immer mehr erweiternden Herrschaftsbereich abzusichern
suchten. In knapper, aber äußerst instruktiver Darstellung vermittelt dieses Kapitel eine Übersicht über die
wichtigsten Pfalzen und Burgen der Staufer in Deutschland und die Stauferkastelle in Süditalien.

Das Buch schließt mit einer Übersicht über das Nachleben der Staufer in Sage und Legende, die auch
die seit der großen Stauferausstellung 1977 erschienenen Veröffentlichungen einbezieht.

Ein Ortsregister und eine Auswahlbibliographie, die den Zugang zur wichtigsten neueren Literatur vermittelt
, runden dieses lesenswerte Buch ab. Willy Schulze

Baden 1848/49. Bewältigung und Nachwirkung einer Revolution. Hg. von Clemens Rehm, Hans-Peter
Becht und Kurt Hochstuhl (Oberrheinische Studien, Band 20). Jan Thorbecke Verlag, Stuttgart 2002.
371 S., gebunden.

„Für die Freiheit streiten - damals wie heute!", unter diesem Motto erinnerten 1997 bis 1999 zahlreiche
Veranstaltungen in Baden-Württemberg an die Revolution von 1848/49. Streng genommen handelte es
sich damals um zwei ganz verschiedene Vorgänge: 1848, das Frühjahr mit dem Heckerputsch, und 1849,
der Sommer mit der Reichsverfassungskampagne, die in Baden wegen der Teilnahme des Militärs zur
Flucht des Großherzogs und zur Ausrufung der Republik führte. Der Archivar Clemens Rehm, der an der
wissenschaftlichen Vorbereitung der 150-Jahrfeier Anteil hatte, blickt zurück auf die Aktivitäten des Gedenkprojekts
: Anspruchsvolles war darunter, wie der Versuch, die Ideen und Visionen der Streiter für
Menschenrechte und Demokratie in die Öffentlichkeit zu tragen, damit sie dort Identität stiftend wirken
mögen; es gab aber auch laute Volksfeste mit Heckerhut und Freiheitsbier, die eher bei der äußerlichen
Inszenierung hängen blieben. Rehms Aufsatz ist einer von insgesamt achtzehn, die von der Arbeitsgemeinschaft
für geschichtliche Landeskunde am Oberrhein in Band 20 der Oberrheinischen Studien unter
dem Titel „Baden 1848/49 - Bewältigung und Nachwirkung einer Revolution" zusammengefasst sind.

Kurt Hochstuhl - mit Rehm und Hans-Peter Becht zugleich einer der Herausgeber - weist auf die Relation
zwischen Revolutionsgedenken und Politik am Beispiel der 100-Jahrfeiern während der Besatzungszeit
hin. Im französisch besetzten (Süd)Baden hatte Offenburg als zentraler Ort der revolutionären
Ereignisse die Initiative ergriffen und den Wunsch geäußert, der heimischen demokratischen Wurzeln zu
gedenken, überzeugt, dass die Besatzungsmacht wohlwollend reagieren werde. Das Wohlwollen reichte
allerdings nicht aus, um die Einreise des designierten Festredners Theodor Heuss aus der amerikanischen

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