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Schau-ins-Land: Jahresheft des Breisgau-Geschichtsvereins Schauinsland
126.2007
Seite: 45
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland2007/0045
Das Fest des hl. Georg wird traditionsgemäß am 23. April gefeiert. Obwohl 1969 wegen unsicherer
historischer Daten durch päpstlichen Reformakt aus dem katholischen Heiligenkalender
entfernt, wurde der hl. Georg 1975 wieder in den Römischen Generalkalender aufgenommen
. Der Name des Heiligen ist aus dem griechischen yecßpyöq hergeleitet und bedeutet „der
die Erde bearbeitet" oder „der Bauer". Die häufigsten Attribute des hl. Georg sind die Ritterrüstung
, das Georgskreuz (rotes Kreuz im weißen Feld) auf seinem Schild und auf seinem
Banner, eine Lanze und der besiegte Drache; oft wird er auch als Reiter dargestellt.

In Freiburg wurde der hl. Georg nachweislich seit der Zeit der Kreuzzüge besonders verehrt.
Er war der Patron der Ritterschaft und des Adels, der Schutzherr der Krämerzunft und wahrscheinlich
bereits seit dem 12. Jahrhundert der Schutzpatron Freiburgs. Zu Beginn des 16. Jahrhunderts
galt er auch als besonderer Patron von Kaiser Maximilian I.

Nach Abschluss der Bauarbeiten am Hochchor des Freiburger Münsters gab es einen eigenen
Altar, der dem hl. Georg geweiht war; erwähnt wird ein solcher Altar aber erst in einer Urkunde
vom 16. Dezember 1536 des Freiburger Schultheißen Trutprecht von Crotzingen: uff S.
Jorgen Althar im Münster.20 Der Georgsaltar befand sich links neben Alexanderkapell ...auf
letsterm war der Ritter Georgius zu Pferd mit einem unter sich habenden Drachen von Bildhauerarbeit
ganz, künstlich geschnitzlet zu sehen. 1790 wird in einer Chronik erwähnt, dass der
kleine Seitenaltar zu Ehren des hl. Georg zwar noch links neben der Alexanderkapelle steht,
dass aber keine Messen mehr darauf gelesen werden.21 Anlässlich einer Restaurierung im Jahr
1819 wurde der Georgsaltar entfernt; über den Verbleib der zugehörigen Holzskulptur des hl.
Georg ist nichts bekannt.

Darstellungen am Außenbau und im Innern des Freiburger Münsters

Am Außenbau des Freiburger Münsters und im Kircheninnern sind heute noch die hier in chronologischer
Folge aufgeführten und kurz beschriebenen Darstellungen des hl. Georg zu sehen
:22

- Standbild am südwestlichen Strebepfeiler des Hauptturms:23
Der hl. Georg steht als jugendlicher Ritter unter einem Baldachin. Über dem gegürteten
Leibrock trägt er einen langen Mantel. In seiner rechten Hand hält er die Lanze; die Linke
liegt am Schwertgriff; hinter dem Schwert wird der spitze Schild sichtbar. Sein gelocktes
Haar ist ohne Kopfbedeckung. Es wird vermutet, dass diese Georgsfigur sowie die Sebastianstatue
am entgegengesetzten Strebepfeiler ihre hervorgehobenen Standorte als sogenannte
Kreuzzugsheilige erhalten haben. Die Georgsstatue, bei der die Lanze ergänzt wurde, ist die
älteste Darstellung des Heiligen im weiten Umkreis; sie stammt aus der Zeit nach 1260. Das
Original wird im Augustinermuseum aufbewahrt; für den alten Standort wurde eine Kopie
gefertigt. 1260/1270

20 Zitiert nach Max Storck: Sant Jörg am Oberrhein. In: Schau-ins-Land 32 (1905). S. 12.

21 Karl Schuster: Baugeschichtliehes über das Freiburger Münster aus alten Chroniken. In: Freiburger Münsterblätter
7 (1911). S. 40f.

22 Dazu insbesondere Storck (wie Anm. 20), S. 28f., und Müller (wie Anm. 1), S. 14ff.

23 Wolf Hart: Die Skulpturen des Freiburger Münsters. Freiburg 31975, S. 97 mit Abb. 43: Kunstepochen (wie
Anm. 1). S. 68; Storck (wie Anm. 20), S. 8. 11 und 29: Emil Kreuzer: Standbilder am Münsterturm zu Freiburg
. In: Freiburger Diözesan-Archiv N.F. 2. S. 108. 141 und I46f.; Braun (wie Anm. 17). Sp. 285f.

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