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Schau-ins-Land: Jahresheft des Breisgau-Geschichtsvereins Schauinsland
126.2007
Seite: 46
(PDF, 57 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland2007/0046
- Glasgemälde im Hauptfenster des Hochchors, gestiftet von Kaiser Maximilian I.:24

Über dem Wappen des Heiligen Römischen Reiches sind in der oberen Fensterhälfte dargestellt
: links Bischof Gebhard II. von Konstanz und Erzbischof Thomas Becket von Canter-
bury sowie rechts der Ritter Georg und Bischof Hubert von Lüttich. Georg, der Lieblingsheilige
des Kaisers (singularis patronis), steht in seiner Rüstung mit Banner und Fahne vor
dem getöteten Drachen; das Georgskreuz ist auf Brustpanzer und Fahne zu sehen. Die 1512
von Jakob Wechtlin und von Hans Gitschmann gen. von Ropstein in Freiburg gefertigten Originalscheiben
befinden sich heute im Augustinermuseum. Im Hochchor des Münsters sind
1912 die von Fritz Geiges angefertigten Kopien eingesetzt worden. 1512

- Tafelbild des rechten Seitenflügels auf der Rückseite des Hochaltars, 1516 gemalt und signiert
von Hans Baidung gen. Grien:25

Die Mitteltafel mit der Kreuzigung Christi wird flankiert von Seitenflügeln mit je zwei Heiligen
: links Hieronymus mit dem Löwen (Schutzheiliger der Universität Freiburg) und Johannes
der Täufer mit dem Lamm (Schutzheiliger der bedeutenden Freiburger Familie Sne-
wlin und Namenspatron des Malers); rechts der Freiburger Stadtpatron Georg und der Diakon
Laurentius (Patron der Münsterpfleger). Georg trägt die sogenannte Mailänder Rüstung
mit Helm und Straußenfedern; er steht auf dem getöteten Drachen und hält in seiner Rechten
das Georgsbanner. Das „rote Kreuz im weißen Feld" ist zu dieser Zeit bereits als Stadtwappen
von Freiburg übernommen worden, so dass man auch sagen könnte, der Stadtpatron
Georg hält die Fahne mit dem Freiburger Wappen in seiner rechten Hand. 1516

- Glasgemälde in der nördlichen Kaiser-Kapelle des Chorumgangs:26

Im linken Fenster dieser Kapelle ist dargestellt, wie Kaiser Maximilian I. auf einem Betstuhl
niederkniet. Ihm gegenüber steht Georg in voller Rüstung mit Helm und Helmzier, in seiner
Linken der Fahnenschaft mit roter Fahne, zu seinen Füßen der getötete Drachen und sein
Schild mit dem Georgskreuz. Die Originalscheiben sind zwischen 1526 und 1530 in der Freiburger
Werkstatt des Hans Gitschmann gen. von Ropstein entstanden, wahrscheinlich nach
Entwürfen eines Augsburger Malers; sie werden heute im Augustinermuseum verwahrt. An
ihrer Stelle sind 1911/12 von Fritz Geiges angefertigten Kopien eingesetzt worden.

1526-1530

- Flügelaltar in der Stürzel-Kapelle des südlichen Chorumgangs:27

Der um 1530 entstandene Allerheiligenaltar, vermutlich Augsburger Malschule, zeigt in geschlossenem
Zustand unter den vierzehn Nothelfern auch den hl. Georg, wie er in seiner Rüstung
auf dem getöteten Drachen steht, in seiner Rechten das Banner mit der Georgsfahne
(rotes Kreuz im weißen Kreis), die linke Hand am Schwertgriff. Diese 1868 teilweise überarbeitete
Darstellung des hl. Georg befindet sich auf dem dritten Bild von links in der oberen
Reihe, um 1530/1868

24 Mittmann (wie Anm. 1), S. lOOf.; Hartmut Scholz: Kaiserliche Fensterstiftungen in Freiburg. In: Der Kaiser
in seiner Stadt - Maximilian I. und der Reichstag zu Freiburg 1498. Hg. von Hans Schadek. Freiburg 1998, S.
388f.; Kunstepochen (wie Anm. 1), S. 213.

25 Abbildungen in Hart (wie Anm. 11), Abb. 38 und 53; Storck (wie Anm. 20), S. 14 und 28. Pius Enderle: Der
Hochaltar des Münsters in Freiburg im Breisgau, gemalt von Hans Baidung Grien (1512-1516) - Eine theologische
Interpretation. Freiburg 1986, S. 81 f.

26 Mittmann (wie Anm. 1), S. 86f.; Scholz (wie Anm. 24), S. 405f.; Kunstepochen (wie Anm. 1), S. 232.

27 Heike Mittmann: Das Münster zu Freiburg im Breisgau. Lindenberg 2000, S. 56; Storck (wie Anm. 20), S. 28.

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