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Schau-ins-Land: Jahresheft des Breisgau-Geschichtsvereins Schauinsland
126.2007
Seite: 204
(PDF, 57 MB)
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Abb. I Ansicht von Bollschweil mit gesonderten Aufnahmen der Sehenswürdigkeiten des Dorfes (Aufnahme und
Verlag: Foto-Loth, Wolfenweiler). Es gehört zu den Ungereimtheiten der Zeit, dass der Wolfenweiler Fotograf Erich
Loth auf seiner um 1936 vertriebenen Postkarte ausgerechnet das jüdische - allerdings nicht als solches bezeichnete
- Kinderheim „Sonnenhalde" neben Kirche, Kukuksbad und Schloss als besondere Sehenswürdigkeit

Bollschweils zeigt (Kreisarchiv Breisgau-Hochschwarzwald).

Bescheid; das Bezirksamt teilte den Antragstellerinnen - und nachrichtlich dem Bürgermeisteramt
Bollschweil - mit, dass ihr Gesuch auf Einrichtung eines jüdischen Kinderheims genehmigt
sei.4

Das südöstlich vom Oberdorf in einem Seitental, im „Zinken" Leimbach,5 gelegene Gassen
'sehe Anwesen hatte sich der aus Schallstadt stammende Kaufmann Adolf Gassert, der bereits
Anfang der Zwanziger Jahre nach Sao Paulo/Brasilien ausgewandert war, 1928 als großzügiges
Urlaubsdomizil für sich und seine Familie errichten lassen. Schon wenige Jahre später
entschloss Gassert sich jedoch, das Anwesen wieder aufzugeben. Er veräußerte es im März
1935 an den Freiburger Milchhändler Franz Rombach, dessen Eltern - sie stammten aus
Bollschweil - in der Fischerau eine Milchhandlung betrieben.6

4 Schreiben des Bezirksamts Staufen vom 4.9. und 21.10.1935. Gemeindearchiv Bollschweil (GemeindeAB), B II
Nr. 3. Die Akten des Bezirksamts Staufen, das 1936 dem Bezirksamt Freiburg zugeschlagen wurde, existieren
nicht mehr; sie sind bis auf wenige Reste 1944 beim Luftangriff auf Freiburg mit den Akten des Freiburger Bezirksamts
verbrannt.

5 Vgl. Topographisches Wörterbuch des Großherzogtums Baden. Bd. 2. Bearb. von Albert Krieger. Heidelberg
21905, Sp. 46.

6 Adolf Gassert, der sich damals bereits in Brasilien aufhielt, kaufte das Grundstück 1926. Der positive Baubescheid
des Bezirksamts Staufen über die Erbauung eines Landhauses in Leimbach erging 1928. Der Verkauf des
Hauses (Nr. 118, heute Gitteweg Nr. 5) erfolgte im März 1935. Mitteilung des Grundbuchamts Bollschweil vom
6.2.2002. - Gassert ging 1922 von Freiburg aus nach Amerika. 1928, zur Bauzeit des Hauses, hielt er sich mit
seiner Frau, der aus Freiburg stammenden Anna Renkert, und den zwei in Sao Paulo geborenen Kindern Adolf
und Erika mehrere Monate in Freiburg auf. Stadtarchiv Freiburg (StadtAF), Meldekartei 1 (Meldekarten Adolf
und Anna Gassert). In „1200 Jahre Schallstadt 779-1979. Teningen 1979" sind mehrere Mitglieder der Familie

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