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Schau-ins-Land: Jahresheft des Breisgau-Geschichtsvereins Schauinsland
126.2007
Seite: 224
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Abb. 3 Ernst Müller als Chargierter der Würzburger
Studentenverbindung „Salia" (Theilhaber [wie Anm.
101], S. 33).

Mit der Wahl der Studienfächer Medizin und Jura trafen die Geschwister Müller eine Entscheidung
, die charakteristisch für die deutschen Juden ihrer Generation war. Nach dem Wegfall
der sozialen Schranken führten Bildungsfreudigkeit, gesellschaftlicher Aufstieg und Verbürgerlichung
dazu, dass zahlreiche Söhne jüdischer Kaufmannsfamilien „sich betont vom elterlichen
Beruf abwandten und nach intellektueller ... Tätigkeit strebten". Dabei war es gerade
der wirtschaftliche Erfolg der Elterngeneration, der es ihnen erlaubte, akademische Berufe zu
ergreifen. Die beruflichen Chancen blieben hier freilich insofern begrenzt, als für Juden infolge
des weitverbreiteten Antisemitismus eine Anstellung im staatlichen Raum oft nur unter
Schwierigkeiten zu erreichen war; zumindest der Aufstieg in höhere Positionen blieb ihnen
häufig verwehrt. Deshalb wählten die angehenden jüdischen Akademiker meist die sogenannten
freien Berufe, in denen sie ungehindert tätig sein konnten, wurden Anwälte, Ärzte und -
seltener - Ingenieure.93

Ernst Müller begann sein Studium der Medizin 1911 an der Universität Würzburg. Gleich
nach der Immatrikulation trat er der „Freien schlagenden Verbindung ,Salia' Würzburg" bei.

schmidt, Kaufmann (Modebasar Gebr. Goldschmidt), und Klara Mathilde Hirschfeld. HStAH , Nds. 110 W Acc.
105/93 Nr. 957 I (Wiedergutmachung Dr. Paul Goldschmidt).
93 Monika Richarz: Berufliche und soziale Struktur. In: Deutsch-Jüdische Geschichte in der Neuzeit. Bd. 3: Umstrittene
Integration 1871-1918. München 1997, S. 39-68, hier S. 40f. Peter Pulzer: Rechtliche Gleichstellung
und öffentliches Leben. In: Ebd., S. 151-192, hier S. 152ff. Ders.: Der Anfang vom Ende. In: Die Juden (wie
Anm. 19), S. 1-15, hier S. 4ff. Peter Landau: Juristen jüdischer Herkunft im Kaiserreich und in der Weimarer
Republik. In: Deutsche Juristen jüdischer Herkunft. Hg. von Helmut Heinrichs u.a. München 1993, S. 133-213,
hier S. 133ff. Vgl. auch Anm. 179.

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