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Schau-ins-Land: Jahresheft des Breisgau-Geschichtsvereins Schauinsland
126.2007
Seite: 279
(PDF, 57 MB)
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Hoppe von der Bild- und Filmstelle der Erzdiözese Freiburg zu verdanken. Einem reichen Literaturverzeichnis
sind vielfältige Hinweise auf weitere Arbeiten über Matthias Faller zu entnehmen. Auf den inzwischen
erschienenen Katalog zur Sonderausstellung im Kloster Museum St. Märgen „Matthias Faller.
Barockbildhauer 1707-1791" ist ergänzend hinzuweisen. Man wird dem Urteil von Manfred Hermann
vorbehaltlos zustimmen: Matthias Faller gehört zu den wahrhaft bedeutenden Bildhauern des Schwarzwalds
und des angrenzenden Breisgaus. Der kleine Band kann dies dem Laien wie dem Kundigen nachdrücklich
unter Beweis stellen. Wolfgang Hug

Claus-Peter Hilger: Dom St. Blasien/Südschwarzwald. Mit einem Beitrag von Stefan Kessler SJ.
Kunstverlag Josef Fink, Lindenberg 2006. 40 S., zahlreiche Farb-Abb.

Nach Hermann Brommer (1983) und Josef Adamek SJ mit Hans Jakob Wörner (1978) hat der im Februar
2007 verstorbene Sankt Blasianer Journalist und Heimatforscher Claus-Peter Hilger einen neuen Kunstführer
zum Dom von St. Blasien vorgelegt. Er ist 2006 in der Reihe der „Kleinen Kunstführer" im Joseph
Fink Verlag, Lindenberg im Allgäu, erschienen.

Zunächst schildert Claus-Peter Hilger die Geschichte der Abtei, ausgehend von den dunklen Anfängen
im 8. Jahrhundert und endend mit der umfassenden Neugestaltung in den Jahren 1981 bis 1983. Es folgt
die chronologisch aufgelistete Baugeschichte von Klostergebäuden und Kirche ab dem Brand von 1768,
gefolgt von weiteren Daten zum Schicksal von Kloster und Kirche nach der Säkularisation bis zur Weihe
des neuen Altarkreuzes Weihnachten 2004. An die Chronologie schließt sich ein Gang durch die Kirche
des heiligen Blasius an, der beim Blasiusbrunnen auf dem Domplatz mit der Beschreibung des Äußeren
beginnt und sich nach dem Betreten der Rotunde in der ausführlichen Darstellung des Kirchenraums und
seiner Ausstattung fortsetzt. Ein kürzerer Abschnitt ist dem Schicksal der 14 Glocken gewidmet, die der
Villinger Glockengießer Benjamin Grüninger 1781 in einem eigens vor Ort errichteten Gießhaus für die
Kirche gegossen hat. Nach der Säkularisation wurden sie teilweise in andere Kirchen verbracht, die verbliebenen
Glocken und spätere neue Geläute sind in den Weltkriegen eingeschmolzen worden. Heute besitzt
St. Blasien wieder zehn Glocken. Sehr ausführlich ist die Geschichte der St. Blasianer Orgel ausgebreitet
, die Johann Andreas Silbermann aus Straßburg als sein letztes großes Werk 1775 vollendete und
die nach der Säkularisation in die Karlsruher Stephanskirche versetzt wurde. 1944 ging sie dort zugrunde.
Erst bei der Wiederherstellung der Kirche nach dem Brand 1874 erhielt St. Blasien 1912/14 wieder eine
große Orgel, die nach dem Klosterbrand 1977 umfassend restauriert wurde. Die beiden letzten Abschnitte
geben Informationen zur Konstruktion der Kuppel und erläutern den Begriff „Schwarzwälder Dom": Die
vom lateinischen Wort domus = Haus hergeleitete Bezeichnung „Dom" gilt üblicherweise für Bischofskirchen
synonym zu „Kathedrale". Als Lehnwort aus dem Französischen (von dorne = Kuppel) bezeichnet
Dom aber auch große Kuppelkirchen unabhängig von ihrer kirchenrechtlichen Stellung. Bekanntermaßen
zählt St. Blasien mit seiner Kuppel von 36 m Durchmesser zu den größten Kirchen dieser Bauart.

Auf die Darstellung der ehemaligen Kloster- und heutigen Pfarrkirche St. Blasius folgen kurze Beschreibungen
der Gotteshäuser, die zur Seelsorge-Einheit St. Blasien zählen. Die alte Pfarrkirche St. Martin
in Menzenschwand war 1688 durch das Kloster errichtet worden und dient heute als evangelische Kirche
. Die neue Martinskirche entstand 1974/76 zwischen Vorder- und Hinterdorf. Ausstattungsstücke aus
dem Bau des 17. Jahrhunderts wurden in das neue Gotteshaus übertragen. Die dritte Kirche in Menzenschwand
ist die 1608 erbaute, hölzerne Sebastianskapelle im Vorderdorf. Herz-Jesu in Albtal-Schlageten
ist 1878 anstelle einer Marienkapelle aus dem Jahr 1683 neu errichtet worden. Die eigene Albtalpfarrei
entstand 1886.

Die Bernhardskapelle in Albtal-Immeneich geht auf die Kapelle des 1894 abgebrannten Bauernhofs der
Familie Eckert zurück und wurde 1895 dank einer Stiftung von Großherzog Friedrich I. von Baden neu
erbaut und dem seligen Bernhard von Baden gewidmet. Die ausführlichste Beschreibung erfährt zurecht
die 1625 geweihte Michaelskapelle auf dem Friedhof von St. Blasien, die seit 1963 aus dem Besitz der
politischen Gemeinde an die katholische Pfarrgemeinde überging. Sie zeichnet sich durch eine bemerkenswerte
und qualitätsvolle Ausstattung, die unter den Äbten Blasius II. (1625-1638) und Franz I. (1638-
1664) geschaffen wurde.

Mit religiösen Aspekten der Baugeschichte des Doms von St. Blasien beschäftigt sich Pater Stephan
Kessler SJ in seinem ausführlichen Beitrag „Ein Pantheon auf dem Schwarzwald", der etwa ein Drittel
der Publikation umfasst. Im Zentrum stehen die überragende Person des Bauherrn, des Abtes und Fürsten

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