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Schau-ins-Land: Jahresheft des Breisgau-Geschichtsvereins Schauinsland
127.2008
Seite: 9
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland2008/0009
Die Antoniter im Breisgau

Neue Erkenntnisse zur Herkunft des Antoniusaltars in St. Joseph
in Obersimonswald und zur Baugeschichte der Nimburger Bergkirche

Von

Iso Himmelsbach

Über die Freiburger Antoniterniederlassung und ihre Entwicklung ist kaum etwas bekannt.1
Und Vieles, was bisher zu den Antonitern in Freiburg geschrieben wurde, entpuppt sich bei
einer gründlicheren Beschäftigung mit dem sehr verstreut liegenden Quellenmaterial als nicht
haltbar. Zumindest für zwei bedeutsame Relikte, die sich in unserer Region erhalten haben und
den Antonitern zugeschrieben werden, soll im Folgenden der Versuch unternommen werden,
ihre wirkliche Herkunft zu klären: Für die Figurengruppe des Holzschnitzers Hans Wydyz in
der Pfarrkirche St. Josef in Obersimonswald und für die Nimburger Bergkirche.

Die Antoniter in Freiburg - ein Überblick2

Der Antoniterorden entstand ursprünglich aus einer Laiengemeinschaft, die sich am Ende des
11. Jahrhunderts in der Dauphine gebildet hatte:3 Um das Jahr 1070 waren Gebeine des Antonius
des Einsiedlers in das Dörfchen La-Motte-aux-Bois in der Dauphine gelangt, dessen Name
sich seither langsam in St. Antoine (en-Viennois) wandelte. 1083 gelangten Kirche und
Reliquien in den Besitz des Benediktinerklosters Saint-Pierre in Montmajour bei Arles, das dort
ein Priorat errichtete, dem sämtliche Niederlassungen des Klosters in der Dauphine unterstellt
wurden. Da weder die wenigen Mönche des Priorats, noch die Bauern des Dörfchens in der
Lage waren, dem schnell wachsenden Pilgerstrom und den Kranken die notwendige Versorgung
zuteilwerden zu lassen, stellten sich Laien aus der Umgebung zur Verfügung. Die Laien,
zu denen von Beginn an auch Frauen gehörten, bildeten, wie auch von anderen Hospitälern
bekannt, eine Konfraternität. Nachdem Papst Innozenz IV. (1243-1254) den Antonitern im Jahr
1247 gestattet hatte, einen Konvent zu bilden und nach der Augustinerregel zu leben, erhielten
sie am 22. April 1265 von Papst Clemens IV. (1265-1268) das alleinige Recht auf die „Antoniusschweine
". Diese mit dem Antoniuskreuz gekennzeichneten Tiere waren Eigentum des
Ordens, liefen frei umher und ernährten sich von Abfällen. Am 23. Dezember wurden die
Antoniusschweine gesegnet, geschlachtet und an die Armen verteilt. Das alleinige Recht auf
die Haltung dieser Tiere war dem Orden von Papst Bonifaz VIII. im Jahr 1298 ausdrücklich
bestätigt worden.

1 Die bisher vorliegende Literatur, die sich über die Nennung der Niederlassung hinaus, mit der Generalpräzep-
torei beschäftigt, erschöpft sich in zwei Beiträgen: Adalbert Mischlewski: Der Antoniterhof in Kleinbasel, in:
Basler Zeitschrift 81 (1981), S. 25-40; Ders.: Der Antoniterorden und seine Generalpräzeptoreien für die Niederlassungen
in der Schweiz, in: Helvetia Sacra IV/4, Basel/Frankfurt a. M. (1996), S. 37-75.

2 Ein ausführlicher Beitrag über die Geschichte der Freiburger Generalpräzeptorei erscheint in: Antoniterforum.
Zeitschrift der Gesellschaft zur Pflege des Erbes der Antoniter e.V. 16 (2008, im Druck).

3 Vgl. zum Folgenden: Mischlewski, Helvetia Sacra IV/4 (wie Anm. 1).

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