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Schau-ins-Land: Jahresheft des Breisgau-Geschichtsvereins Schauinsland
127.2008
Seite: 31
(PDF, 36 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland2008/0031
Fundstücke aus der Burg Staufen
Bemerkungen zu zwei figürlichen Ofenkachelserien des 16. Jahrhunderts

Von

Michael Burger

Zur Illustration seines Artikels „Die Burg und Stadt Staufen", der in zwei Teilen in der Zeitschrift
„Schau-ins-Land" in den Jahren 1880 und 1881 publiziert wurde, hat Josef Bader neben
einigen Darstellungen Staufens und seiner näheren Umgebung auch Zeichnungen von archäologischen
Fundstücken aus der Stadt und der Burgruine abgebildet.1 Letztere wurden teilweise
bei „Aufräumungsarbeiten" auf der Burg gefunden.2 Es handelt sich dabei um Ofenkacheln,
Wappensteine, Bauteile, eine Öllampe, Partisanen sowie eine gusseiserne Kaminplatte. All
diese Funde bezeugen eine rege Bautätigkeit und neue Ausstattungsmaßnahmen der Burg im
16. Jahrhundert.

Die Anlage, aus der die Funde stammen, bekrönt einen dem Schwarzwald vorgelagerten
Kegelberg nördlich der Altstadt am Ausgang des Münstertals und reicht in ihren Anfängen bis
in das 12. Jahrhundert zurück. Im 15. und beginnenden 16. Jahrhundert wurde ein neuer, dreigeschossiger
Palas im südlichen Teil der Kernburg erbaut. Sein repräsentativer Charakter mit
einer zur Stadt ausgerichteten Schaufassade prägt noch heute das Erscheinungsbild der Ruine.
Die Burg wurde bereits 1602 nach dem Aussterben des letzten Herrn von Staufen nicht mehr
bewohnt und schließlich 1633 im Dreißigjährigen Krieg zerstört.3

Eine genauere Bezeichnung des Fundortes als „in der Schlossruine" beziehungsweise „auf
der Burg" wird in den Bildunterschriften des Baderschen Artikels nicht angegeben. Dennoch
darf angenommen werden, dass die Objekte vornehmlich aus jenem Palas stammen, da sie zumeist
figürlichen Schmuck tragen und diesem Gebäude zeitlich am nächsten stehen. Bader
selbst geht auf die Funde nicht ein, sie dienen, wie eingangs erwähnt, lediglich der Illustration
seines Artikels. Die meisten Stücke müssen als verschollen gelten. Überliefert sind lediglich
eine gusseiserne Kaminplatte, die sich heute nebst einer weiteren Kaminplatte mit Jagdszenen
in der Lilienhofschule Staufen befindet,4 sowie zwei Ofenkachelfragmente, die als Exponate
im jüngst neu eingerichteten Staufener Stadtmuseum im renovierten Rathaus zu sehen sind.
Noch zu Beginn des 20. Jahrhunderts waren die Funde zumindest teilweise in Privatbesitz.5

1 Josef Bader: Die Burg und Stadt Staufen, in: Schau-ins-Land 7 (1880). S. 7-32 und Schau-ins-Land 8 (1881).
S. 37-60.

2 Franz Xaver Kraus: Die Kunstdenkmäler des Grossherzogtums Baden. Band 6: Kreis Freiburg (Land).
Tübingen/Leipzig 1904. S. 480.

3 Zur Burg Staufen demnächst: Boris Bigott/Michael Burger/Bertram Jenisch: Artikel „Staufen", in: Die Burgen
im mittelalterlichen Breisgau. II. Südlicher Teil. 2. Halbband L-Z. hg. von Thomas Zotz und Alfons Zettler
(Archäologie und Geschichte 17). Ostfildern (im Druck).

4 Vgl. Michael Burger: Zwei gusseiserne Renaissance-Kaminplatten aus der Burg Staufen, in: Das Mark-
gräflerland 2/2008. S. 129-145.

5 Das geht aus einer Bildunterschrift bei der Kaminplatte hervor, vgl. Bader (wie Anm. 1), S. 53; Kraus (wie Anm.
2). S. 480.

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