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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland2010/0055
Die Wassernutzung in Freiburg
im späten Mittelalter und der frühen Neuzeit

Von

Marco Leonardi
Vorwort

Die vorliegende Studie beschäftigt sich mit der Beziehung zwischen Mensch und Wasser in der
Stadt Freiburg im Breisgau vom 13. bis 16. Jahrhundert.1 Dieser Aufsatz bildet den ersten Teil
eines Forschungsprojektes zur Nutzung und Verwaltung des Elements Wasser und der mit ihm
in Verbindung gebrachten ideellen Vorstellungen in Sizilien und im Oberrheingebiet im Spätmittelalter
und am Beginn der Neuzeit. Bei dieser Vergleichsstudie werden die Städte Freiburg
und Catania berücksichtigt.2 Obwohl geografisch sehr unterschiedlich gelegen (Freiburg liegt
am Westrand Mitteleuropas, Catania dagegen im Herzen des Mittelmeerbeckens), weisen beide
Städte gemeinsame Charakteristika der Gesellschaftsentwicklung im spätmittelalterlichen
Europa auf. Um dies anzudeuten genügt es, die Entwicklung einer starken lokalen Identität als
Entgegensetzung zur Politik der großen Herrscherhäuser, die Prägung durch die römischkatholische
Kirche oder die Entwicklung eines ökonomischen Systems basierend auf dem
Warenaustausch mit den angrenzenden Gebieten als Beispiele anzuführen.

Zugleich erzeugen jedoch die unterschiedlichen geografischen und klimatischen Bedingungen
gemeinsam mit den verschiedenen Unternehmungen der Habsburger in Zentraleuropa
einerseits und der Aragonesen im insularen Europa andererseits ein sich grundlegend unterscheidendes
Verhältnis zum Wasser, sowohl in Anbetracht der theoretischen Darstellung, als
auch im praktischen Gebrauch.

Unter Berücksichtigung der Methoden und der Erklärungsmodelle der Kulturgeschichte, der
Sozialgeschichte und der urkundlich-archivarischen Forschung werden diese Unterschiede
gründlich herausgearbeitet und erforscht.3

1 Über die Gründungsphasen Freiburgs vgl. die folgende Literatur: Gerhard Fingerlin/Stephan Kaltwasser/
Thomas Zotz: Siedlungsraum und Herrschaftsträger. Die Gründungssituation Freiburgs, in: Geschichte der Stadt
Freiburg im Breisgau, Bd. 1: Von den Anfängen bis zum „Neuen Stadtrecht" von 1250, hg. von Heiko Haumann
und Hans Schadek, Stuttgart 22001, S. 17-56, hier S. 55f.; Hans Schadek/Matthias Untermann: Gründung
und Ausbau. Freiburg unter den Herzögen von Zähringen, in: Ebd., S. 57-132, hier S. 58, Anm. 4; Marita Blattmann
: Die Freiburger Stadtrechte zur Zeit der Zähringer. Rekonstruktion der verlorenen Urkunden und Aufzeichnungen
des 12. und 13. Jahrhunderts (Veröffentlichungen aus dem Archiv der Stadt Freiburg im Breisgau
27/2), Freiburg 1991, S. 530-551.

2 Das Forschungsprojekt wird vom Zentrum für Wasserforschung der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg und
vom Lehrstuhl für Mittelalterliche Geschichte des Dipartimento di Scienze Umane dell'Universitä degli Studi di
Catania betreut. Der interessierte Leser kann die detaillierte Beschreibung des Forschungsexposes, das gesamte
Betreuerverzeichnis sowie die Laufbahn des Verfassers auf der Internetseite www.zwf.uni-freiburg.de/pro-
jekte/cluster.html nachlesen.

3 Für einen allgemeinen Überblick über Inhalte und Ziele der einzelnen in Betracht gezogenen historischen Forschungsansätze
vgl. Ute Daniel: Kompendium Kulturgeschichte. Theorien, Praxis, Schlüsselwörter, Frankfurt
a. M. 42004; Peter Burke: Die Geschichte der Annales: die Entstehung der neuen Geschichtsschreibung,
aktualisierte und um ein Nachwort erweiterte Neuausgabe, Berlin 2004; Alessandro Pratesi: Genesi e forme
del documento medievale, Rom 1979.

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