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Die vierte Säcularfeier der Universität Tübingen im Jahre 1877
Tübingen, 1878
Seite: 10
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GEEHRTE HERREN"!

Mit gehobenen Gefühlen trete Ich in Ihre Mitte , um die Universität Meines Landes an
ihrem heutigen Ehrentage, da sie die Feier ihres 400jährigen Bestandes festlich begeht, zu be-
grüssen, und ihr zu diesem frohen Ereignisse Meine innigsten Glückwünsche kundzugeben.

Ich thue dies vor allem in dankbarem Aufblicke zu der göttlichen Vorsehung, welche über
dieser Anstalt von ihrer Gründung an in so gütiger Weise gewaltet, sie durch manche schwierige
Zeiten und Verhältnisse glücklich hin durchgeführt, und ihr dasjenige Wachsthum und Gedeihen
geschenkt hat, dessen wir uns heute erfreuen dürfen.

Nächst Gott gebührt unser Dank dem erhabenen Stifter selbst, Meinem ruhmreichen Ahnen
Herzog EBERHARD IM BART, der in der richtigen Erkenntniss des hohen Werthes geistiger
Güter den Entschluss zur Gründung der Universität gefasst, seine Absicht:

»graben zu helfen den Brunnen des Lebens, daraus von allen Enden der Welt unver-
sieglich tröstliche und heilsame Weisheit geschöpft werden möge,«
in so trefflicher Weise zur Ausführung gebracht, und hiedurch dem Lande einen reichen Segen
geschaffen, sich selbst aber ein bleibendes Denkmal gesetzt hat. Wir gedenken seiner am heutigen
Tage mit besonderer Liebe und Verehrung.

Wir gedenken ferner aller der Fürsten auf dem Throne Würtembergs, welche sich um
die Universität Tübingen und deren weitere Entwicklung Verdienste erworben haben, insbesondere
des edlen Herzogs CHRISTOPH, des geistvollen Herzogs KARL, sowie Meines in Gott
ruhenden Herrn Vaters, des Königs WILHELM, welche sämmtlich für die Universität Tübingen
in allen Beziehungen die einsichtsvollste und wärmste Fürsorge bethätigt haben.

Weiter gedenken wir heute der vielen verdienten Männer, die im Laufe von vier Jahrhunderten
an dieser Stätte geistigen Lebens und Strebens gewirkt, sowie auch jener Söhne
unserer Heimat, die aus dieser Pflanzschule der Bildung hervorgegangen sind und durch ihr
nachmaliges Wirken weithin und für alle Zeiten dem schwäbischen Namen Ehre bereitet haben,
wie ein Johannes Kepler, ein Schelling, ein Hegel, ein Uh 1 and.

Dass die Universität Tübingen sich eines geachteten Namens erfreut, erkennen wir aus der
überaus lebhaften und freundlichen Theilnahme, Avelche ihr zu ihrem 4ten Jubelfeste von allen
Seiten entgegengebracht wird, insbesondere auch aus dem Kreise ihrer Schwestern von nah und
fern, die ihr die Ehre der Entsendung so vieler und hochangesehener Männer zu ihrer Beglückwünschung
erwiesen haben. Ich heisse Sie, geehrte Herren, herzlich willkommen und entbiete
Ihnen für Ihre hochschätzbare Theilnahme, durch welche Sie unser einheimisches Fest in so erhebender
Weise verherrlichen, Meinen wärmsten Dank.

Bei dem Rückblick auf das letztverflossene Jahrhundert tritt uns auf sämmtlichen Gebieten
des Wissens ein Fortschritt entgegen , der alle früheren Entwicklungen weit hinter sich lasst


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