Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., TM 87/3765
Villon, François; Zech, Paul [Sonst.]
Die Balladen und lasterhaften Lieder des Herrn François Villon in deutscher Nachdichtung
Weimar, 1931
Seite: 89
(PDF, 24 MB)
Bibliographische Information
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Alte Drucke und Autorensammlungen

  (z. B.: IV, 145, xii)



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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/villon1931/0093
von einer alten 2ttemptterefr<ui

<] Nun spitzt mal eure Ohren und hört zu,

was eine alte Frau euch zu erzählen hat,

bevor sie wie ein abgewelktes Blatt

dort unten fault, wo jeder seine Ruh

und seinen Frieden finden wird, wenn er

nicht mehr die Beine heben kann.

Es sind schon mehr als hundert Jahre her,

daß ich geschlafen hab bei einem Mann.

fl] Die kleine weiße Hexe da, das junge Ding,

ist schuld, daß ich so runzlig bin.

Denn ehe ich dies Lustgeschenk empfing,

da war mein Haar noch nicht so grau, mein Kinn

noch nicht so spitz. Auf meine weiße Haut

fiel jeder Mann herein. Ich war nicht faul

mit meiner Gunst. Ich ritt auf manchem Gaul,

der lief zum erstenmal mit einer Braut.

€j Und habe manchem auch mein Hinterteil

gezeigt, den ich nicht leiden konnte, weil

er mir nicht reich genug erschien und stark.

Und bin doch reingefallen auf ein Aas,

das außer seinem Bart nur einen Quark

besaß, und mir vom Brot die Butter fraß.

Ich werde heute noch ganz rot vor Scham,


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