Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
1.1907/8
Seite: 398
(PDF, 135 MB)
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398 —

Kann nicht auch das Gehirn eine Sammellinse sein, die Kraftstrahlen
des Weltenalls, der ewig schaffenden Gottheit, auffängt, zu einem Brennpunkte
sammelt, durch dessen Gegenwart und Kraftentfaltung im Wesen
der selbstbewußte Geist mit seiner Vorstellung und seinem bewußten
und unbewußten Willen entsteht?

Der Gedanke ist so naheliegend, daß ich nicht glaube, erst die
Philosophie heranziehen zu müssen, um seine Berechtigung nachzuweisen.

Blicken wir nun um uns in der ewig schaffenden Natur! Wohin
wir schauen, überall tritt uns das Leben entgegen und jedes auch noch
so winzige Wesen ist eine Persönlichkeit, mit deren Erlöschen auch im
Wesen sofort das Leben vernichtet ist.

Wem ist es möglich, sich des Gedankens zu erwehren, wenn er
über eine betaute Wiese geht und die Milliarden Tautropfen im jungen
Sonnenlichte leuchten und funkeln sieht, etwas Anderes zu denken, als
sich darüber zu wundern, wie doch in jedem winzigen Tautropfen sich
die eine Sonne wiederspiegelt?

Nun, in demselben Verhältnis stehen auch alle Wesen unserer Erde
zur Gottheit! Jedes Wesen ist einem Tautropfen zu vergleichen, in dem
sich die Gottheit wiederspiegelt, so daß es scheint, als wäre jedes
einzelne Wesen eine Welt für sich. Und je organisierter, je höher entwickelt
ein Wresen ist, um so klarer spiegelt sich darin die Gottheit
wieder als der Urpunkt alles Seins und kann im WTesen Wirkungen entfalten
, die weit über alles hinausgehen, was sonst in dem oft so unscheinbaren
Wesen sich entfalten könnte, wenn es eigenes Sonnenlicht
wäre und kein geliehenes, widergestrahltes, was in ihm lebt.

Schauen wir nun rückblickend von dieser Auschauung vom Wesen
des Lebens auf die Probleme zurück, die ich im Vorhergehenden ungelöst
gelassen habe.

Das Ei und zwar das männliche, als auch das weibliche, sind zwei
Krystalllinsen vergleichbar, in denen sich die Kraftstrahlen brechen, die
wir die Gottheit nennen und mit dem Geiste der Natur als wesensgleich
erachten.

Es ist daher selbstverständlich, daß durch die Vereinigung dieser
beiden Linsen eine Störung im Gleichgewichtszustande des Stoffes herbei
geführt wird und in dem Streben, denselben wiederherzustellen, Bewegungen
ihren Anfang nehmen, deren Gesammtheit wir Wachstum und
Organisation der Protoplasten nennen.

Da aber dieser Gleichgewichtszustand nur durch Herrschaft einer
einzigen „Linse" im Gesamtorganismus herbeigeführt werden kann
und diesem einfen Zentrum des Lebens sich alle unterordnen jnüssen,
so ist es selbstverständlich, daß alles Wachstum und alle Organisation
im Wesen auf die Schaffung eines solchen Lebenszentrums hinzielt.

Scheinbar sind dies rein spekulativ-philosophische Gedanken. Allein,
wenn man das Werden des Lebens auf unserer Erde verfolgt, wird man


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