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Zentralblatt für Okkultismus.
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von Max Altmann in Leipzig zu richten.
V. Jahrgang.
September 1911.
3. Heft.
Nachdruck aller Artikel verboten.
1. Eine Kommunikation zwischen Erde und Mars?
Von Karl Heise.
Schiller hat unzweifelhaft recht, wenn er in den »Piccolomini« den
Satz ausspricht: »Nichts ist m hoch, wonach der Starke nicht Befugnis
hat die Leiter anzusetzen,« und dies gilt nicht nur in Bezug auf alles,
was »rein menschlich« ist, sondern ganz besonders erst auf alles das,
was über das »Allmenschliche« hinaus liegt. Und es gab zu allen Zeiten
Menschen, die sich über sich selbst hinaus setzen wollten. So nimmt
es heute auch niemand mehr Wunder, wenn sich Gelehrte und »Laien«
derart der Himmelswelten annehmen, daß sie uns schließlich etwas zu
sagen haben, oder doch wenigstens glauben, dies zu können. Mit Bezug
auf den Planeten Mars aber sind wir in ein ganz besonderes
Stadium eingetreten, seitdem der mailändische Direktor der Sternwarte
Giovanni Virginio Schiaparelli die schnurgeraden Linien auf jenem
Planeten entdeckte, die er die »Marskanäle« nannte und von deren
Grenzen er und seine Freunde, besonders der Amerikaner Percival
Lowell, behaupten, daß sie im Winter das Marspolareis und im Sommer
die Marsvegetation stark hervortreten lassen. So schloß die Wissenschaft
schließlich, daß diese geheimnisvollen Marslinien, welche das
Marsland kreuz und quer in schnurgeraden Parallelen durchschneiden,
eine künstliche Bewässerung darstellen, um die verdorrende Marswüste
im Sommer zu beleben und die Schmelzwasser aus deren Polarregion
in die Aequatorialgebiete zu geleiten. Denn man hatte bereits festgestellt,
daß die eine Hälfte des Mars fast ganz mit Land bedeckt war, während
die andere Seite dieses Globus wieder bis fast zur Hälfte Festland und
an der Südseite einige Inseln zeigte. Sodann behauptete man eine ähn-
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