Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
16.1922/23
Seite: 129
(PDF, 129 MB)
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Erinnerungen an Dr. Georg von Langsdorf?.

Von Dr. Karl Fregonneau.

Den Lesern dieser Zeitschrift wird noch vom Februarheft her in
Erinnerung sein, daß Dr. Georg v. Langsdorff am 26. Dezember 1921 aus
dieser Zeitlichkeit gegangen ist. Der Nachruf, den ich ihm in der erwähnten
Nummer des „Zentralbl. f. Okk." gewidmet habe, entstand unter
dem unmittelbaren Eindruck der schlichten und vielleicht gerade dadurch
um so wirkungsvollen Trauerfeier im Freiburger Krematorium und schöpfte
-deshalb dieses innerlich so reiche Leben nicht restlos aus.. Es sei mir
aus diesem Grunde gestattet, in diesen Erinnerungen einige markante Züge
des verewigten väterlichen Freundes nachzutragen, eine Arbeit, der ich
mich um so lieber unterziehe, als durch sie des< Entschlafenen Bild in fast
greifbarer Plastik vor mein inneres Auge tritt und weil ich weiß, daß
zahlreichen Freunden und Verehrern unseres seligen Papa , von Langsdorff,
wie er von denen, die ihm näher standen, mit Vorliebe genannt wurde,
eine Freude bereitet wird. Wenn ich genötigt bin, zeitweise etwas abzuschweifen
und die treueste Freundin des Verewigten, die Hellseherin
Frau Emma H u b e r, in den Kreis meiner Betrachtungen einzubeziehen,
so ist dies durch die Natur der Dinge begründet, denn diese seltene /Frau
stand Papa von Langsdorff so nahe, daß eines ohne das andere von beiden
undenkbar ist. War doch Georg v. Langsdorff ihr Retter vor dem Irren-
liaus, in das sie gebracht werden sollte, als ihre medialen, Fähigkeiten in
die Erscheinung zu treten begannen. „Was" rief er aus, „ihr wollt diese
Frau für wahnsinnig erklären, die eines der hervorragendsten Medien ist?!
Ihr gehört ins Irrenhaus, nicht sie!" Aber noch einer anderen edlen Frau
sei hier ein Krärnzlein gewunden: der Pflegetochter des Heimgegangenen
Fräulein Ida von Langsdorf f, die den alten, manchmal etwas wunderlichen
alten Herrn mit einer beispiellosen Geduld und mit vorbildlicher
Treue bis zu seinem letzten Atemzüge gehegt und gepflegt hat. Es war in
den letzten Jahren seines Lebens nicht leicht, ständig mit dem Entschlafenen
zu verkehren, denn seine Hilflosigkeit und die zunehmenden Beschwerden
des selten hohen Alters machten ihn in steigendem Maße wunderlich,
ungeduldig und unwirsch. Doppelt anzuerkennen ist deshalb die rührende
Geduld und Hingabe, mit der seine Pflegetochter ihn betreute. Möge ihr
zeitlicher und ewiger Lohn werden für ihre Treue!

Herrn Dr. von Langsdorff lernte ich im März 1914? kennen. Auf
recht eigenartige Weise! Ich war kurz zuvor aus Argentinien zurückgekehrt
, wo ich 3V2 Jahre geweilt und gewirkt hatte, und stand damals
noch unter dem1! tiefen und nachhaltigen Eindruck des Todes meines drei
Jahre zuvor verstorbenen besten Freundes. Der Lebensabschied eines
innserem Herzen nahestehenden Menschen regt manchen zum Nachdenken

.Zentralblatt für Okkultismus. XVI. Jahrgang. 9

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