Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
22.1928/29
Seite: 360
(PDF, 142 MB)
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Und sich die goldnen Eimer reichen!
Mit segenduftenden Schwingen
Vom Himmel durch die Erde dringen,
Harmonisch all* das All durchklingen 1"

Der Okkultismus der Vernunft, der spiritualistische Monismus,
führt den Menschen zu Gleichklang von Herz und Verstand, zur
Harmonie mit der Natur und trägt viel zum Lebenserfolg in jeder
Hinsicht bei. Es wäre nur zu wünschen, daß die sich zäh an Dogmen
klammernden Kirchen eine Vereinigung mit der Geisteswissenschaft
suchten. Zum Teil geschieht das und selbst die kath.
Kirche geht langsam dazu über, den Okkultismus anzuerkennen.
Doch das Hindernis bildet die meist pantheistische Einstellung der
Okkultisten, welche auch gegenüber der indischen Philosophie, der
Reinkarnationslehre, Gerechtigkeit walten läßt und die mit den
christlichen Dogmen natürlich unvereinbar ist.

Diese Religionen zittern für ihr Grunddogma bei dem Gedanken
an einen geistigen Monismus. Für sie ist Gott nur der Begriff
eines allgewaltigen, herrschsüchtigen, launigen und menschenähnlichen
Wesens, das, durch eine Riesenkluft individuellen Unterschiedes
vom Menschen getrennt, in fernen Himmelshöhen thront.
Von mittelalterlich eingeschworenem Irrtume wird dem Menschen
von Kindheit an auf alle mögliche Art die Suggestion beigebracht,
daß er ein elender Wurm des Staubes sei und daß er ohne die
Gunst dieses Gottes und seiner Vertreter nichts für Geistesfortschritt
und -Kultur unternehmen darf, ohne den Bannfluch christlicher
Liebe auf sich zu laden. Wie weit das geführt hat, sehen
wir darin, daß der größte Teil unserer heutigen Christenheit kaum
der Schatten einer solchen ist und sich tiefer als wie die vielgeächteten
Heiden im Sumpfe krassesten Materialismus und Lieblosigkeit
bewegt In den geschlossenen eisernen Formen (Dogmen)
muß das lebendige Feuer des Allgeisfes ersticken; daher kommt es,
daß inmitten unserer christlichen Welt Haß, Neid und überhaupt
rücksichtslosester Egoismus ihre Triumphe feiern.

Der geistige Monismus wäre dazu berufen, in Gemeinschaff mit
unselbstsüchtigen Religionen einen besseren Geist in die heutige
Kulturmenschheit zu tragen, nämlich die dogmenlose, wissenschaftlich
aufgebaute okkulte Weltallslehre. Das ganze Weltall und alle
in ihm rotierenden und wirksamen Kräfte, von den niedersten bis
zu den höchsten individuellen Ausdrucksformen, ist eine teil- und
gradweise Äußerung des einen Lebens, der einen Kraft in aller
Kreatur der all-individuellen Schöpferkraft, welche wir Gott nennen
. Diese Gotteskraft erkennt sich in fortschreitender Entwicklung
immer mehr und bringt den Menschen zum Bewußtsein, daß in


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