Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 465
Gesellschaft für Beförderung der Geschichts-, Altertums- und Volkskunde von Freiburg, dem Breisgau und den Angrenzenden Landschaften [Hrsg.]
Zeitschrift der Gesellschaft für Beförderung der Geschichts-, Altertums- und Volkskunde von Freiburg, dem Breisgau und den Angrenzenden Landschaften
21.1905
Seite: 26
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Baas

gebogenem Lauf vom Schwabentor ost-westlich nach dem
Lehenertor hinführte. Kleinere, jedoch für mittelalterliche
Verhältnisse ziemlich breite Gassen teilten die ungleichen
Stadtviertel in zweckmäßige Abschnitte für die einzelnen
Häuseranlagen; die Größe der letztern war ursprünglich gleichmäßig
bemessen, wie auch der älteste Stadtplan deutlich zeigt
und wie sogar in weniger von eingreifenden Umbauten betroffenen
jetzigen Straßen noch gut erkennbar ist.

Die Bauweise selbst würde unsern verwöhnten Augen
wol ländlich und ärmlich, vor allem aber gesundheitlich recht
schlecht erschienen sein; denn mögen auch ziemlich bald neben
den Kirchen und Klöstern einige größere städtische und
private Gebäude entstanden sein, so müssen wir doch nach
I dem uns sonst Bekannten annehmen, dass wol die große
! Mehrzahl der Häuser schlecht oder gar nicht unterkellerte
Fachwerkbauten waren mit kleinen Fenstern, die in enge
I Höfe schauten, und mit weit überstehendem Stroh- oder
Schindeldach, unter dem der Rauch, über welchen schon
Tacitus klagt, seinen Ausweg suchen mochte, da Schornsteine
fehlten. Nicht allzuviel Luft und Licht konnte da in die Wohnungen
eindringen; und die Reinlichkeit ließ auch im alten
Freiburg ebensoviel zu wünschen übrig, wie wir dies von
andern mittelalterlichen Städten lesen. Dabei war die Häuserzahl
, wie wir aus dem Häuserbuch wissen, etwa im 14. Jahrhundert
in der Altstadt schon auf 1073 angewachsen; außer
der nicht unbeträchtlichen Anzahl von Menschen beherbergten
dazu die Höfe mit ihren Stallungen oder die Straßen eine
Menge verschiedenartiger Haustiere, die daselbst recht ungehindert
ihr Wesen trieben, wie noch in ergötzlicher Weise zu
berichten sein wird.

Vor den Mauern mit ihren Türmen, welche die innere
Stadt in enger Einschließung hielten, siedelten sich frühzeitig
die Vorstädte an; es mag vorläufig mit der Erwähnung genug
getan sein, dass nach Süden die Au oder Schneckenvorstadt
mit der Gerberau, Fischerau und dem Oberrieder Winkel,
nach Westen die Lehener oder Predigervorstadt nebst dem
Reuerinnenwinkel und nach Norden die Vorstadt Neuburg ent-


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