Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 465
Gesellschaft für Beförderung der Geschichts-, Altertums- und Volkskunde von Freiburg, dem Breisgau und den Angrenzenden Landschaften [Hrsg.]
Zeitschrift der Gesellschaft für Beförderung der Geschichts-, Altertums- und Volkskunde von Freiburg, dem Breisgau und den Angrenzenden Landschaften
21.1905
Seite: 34
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Baas

in erster Linie des Heiliggeistspitals zu gedenken, das in sich
sozusagen eine Summe verschiedenartiger Stiftungen zu mildtätigen
Zwecken begriff. Den Mittelpunkt derselben bildete
stets das im engern Sinne Heiliggeistspital genannte Haus,
oder besser die Häuser, die den größten Teil des Baublocks
zwischen Münsterplatz, und Kaiserstraße einerseits, Münsterstraße
und heutigem Bezirksamt anderseits umfassten. Neben
diesem, das auch das „reiche" oder „mehrere"-Spital genannt
ward, bestand frühzeitig das „mindere" oder Armenspital in
der Vorstadt Neuburg, in welcher außerdem noch das Blatternhaus
, das Findelhaus, die Elendenherberge und das älteste Aus-
sätzigenhaus sich befand; letzteres kam jedoch frühzeitig in
den Süden auf das Feld vor der Schneckenvorstadt, dahin etwa,
wo heute das alte Sonnenwirtshaus an der Baslerstraße steht.

Anhangsweise kann hier erwähnt werden, dass in der
Vorstadt Neuburg nahe bei dem Henkershäuslein das Frauenhaus
gelegen war, welches in der derbtreffenden Weise des
Mittelalters das Haus „zur kurzen Freud" genannt wurde.

Was nun die Bäder betrifft, so waren dieselben in ihrer
Mehrzahl an den Lauf des Gewerbebachs gebunden, jener Abzweigung
aus der Dreisam, die gleichfalls in der Nähe des
Schwabentors in -die Schneckenvorstadt eintrat, dieselbe ganz
durchlief, um dann westlich an der Lehener Vorstadt in die
Wiesen überzutreten. Städtische, dem Spital gehörige und
private Badstuben waren daselbst; zu oberst scheint das
„Schwabsbad" gelegen zu haben, sowie die „rote Männer"- und
die „rote Frauen"-Badstube, die Bäder des Spitals, und zu
unterst müssen wir wol bei der Paradiesmühle das „Paradiesbad
" suchen, welches in privatem Besitz sich befand. Außer
diesen scheinen noch mehrere Badstuben innerhalb der Stadt
vorhanden gewesen zu sein; denn in den Steuer- oder Zinslisten
vom Ende des 14. Jahrhunderts sind mehrfach Namen
von Badern oder Scherern erwähnt, welche in der heutigen
Bertold-, Kaiser- oder Eisenbahnstraße gewohnt haben und
Badstuben daselbst hatten.

Übrigens lag an diesem untersten Teile des Gewerbebachs
auch das städtische Schlachthaus, welches nach der mittel-


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