Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 465
Gesellschaft für Beförderung der Geschichts-, Altertums- und Volkskunde von Freiburg, dem Breisgau und den Angrenzenden Landschaften [Hrsg.]
Zeitschrift der Gesellschaft für Beförderung der Geschichts-, Altertums- und Volkskunde von Freiburg, dem Breisgau und den Angrenzenden Landschaften
21.1905
Seite: 40
(PDF, 70 MB)
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Baas

Fällt diese Erzählung in die nächste Zeit nach Freiburgs
Gründung, so ist uns aus dem ersten Drittel des 15. Jahrhunderts
bis heute ein dichterisches Zeugnis des (wahrscheinlichen
) ärztlichen Wirkens eines Klerikers unserer Stadt erhalten1
; die Münchener Bibliothek bewahrt auf 157 Blättern
eines vorzüglich erhaltenen Manuskripts mehr als 15000 Verse
des Regimen sanitatis, welches 1429 ein Freiburger Priester,
Heinrich Louffenberg, verfasst hat.

Das Buch ist, der Zeit entsprechend, in völlig arabistischem
Geiste geschrieben; es hat eine lange astrologische Einleitung
und fußt dann auf der galenischen Lehre von den Elementen
mit ihren Qualitäten und Komplexionen. Dem Publikum entsprechend
, an das es sich wenden sollte, werden ausführlich
hauptsächlich Diätvorschriften gegeben; den schwangeren
Frauen, der Pflege der Kinder, dem Regiment in Zeiten der
Pestilenz sind lange Kapitel gewidmet, in deren Anlage an
manchen Stellen oft eine ganz auffällige Ubereinstimmung
mit dem „Speculum naturale" des Vincenz von Beauvais
und mit Avicenna zu Tage tritt. Wie dem auch sei, so geht
aus allem hervor, dass Heinrich Louffenberg recht gründlich
auch medizinische Werke studiert haben muss; ja man
gewinnt den Eindruck, dass er selbst praktisch tätig gewesen
sein könne, da wir uns das Zustandekommen eines solchen
Lehrgedichts, aus welchem doch eigene Erfahrung zu sprechen
scheint, nicht ohne eine gewisse Ausübung der Medizin denken
können. Anderseits weist er an sehr vielen Stellen seines
Buchs die Hilfsbedürftigen an den Rat der weisen Arzte,
vor deren Wissen und Können er eine hohe Achtung hat; in
letzter Linie aber zeigt er auf Gott, der die Arzneien geschaffen
und die Kenntnis derselben den Ärzten übermittelt
hat. Mit der Bitte um die ewige Seligkeit schließt das Buch-
Von dem Inhalt desselben soll an dieser Stelle im genaueren
der vierte Hauptteil angeführt werden, der weniger
medizinische Einzelheiten enthält, als eine Darlegung der,

1 Maß mann, im Anzeiger für die Kunde des deutschen Mittelalters
1832, S. 41 ff.


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