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Gesundheitspflege im mittelalterlichen Freiburg
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Die gesuntheit nu wil ich
Aber hie ermanen dich
Du syest man ald wyp
So soltu sin geschybe
Und habe nieman da für icht
Als man in von ussen sieht
Sid eins mag anders leben
Denn ymme nature het geben
Und stot also in aller kur
Die da kommet von natur
So wirt der böse dike gut
Und gewinnet der gute bösen mut
So sint ouch vil gebärde
Der mentsche uff der erde
In valscher byeggerye1
Was yedermann denn sye
Das mag wissen sunder ein
Nieman denn gott allein
Doch kunnent die wysen
By der conplexe pryfen
War zu sü sich neyget
Und lichte wird beweyget
Dovon mag ouch ein wyser man
Sich dester bass in 'hüte han
Und mag sich selber ziechen
Vom bösen und das fliehen
Dar zu er geneiget ist
Dem eygen willen nut gebricht
Der stot ledig und fry
Obe er böse oder gut sy
Also wisse ouch an diser statt
Das maniger ein conplexe hatt
Die gut und edelwert geborn
Aber er hett sü verlorn
Mit wüster fullerye
Mit lybes truserye 2
Und sust mit vil unordenheit
Das er ein böse conplexe treit
Die in mit siechtag machet matt
Selbe tett selber hatt
Wer sin selber nit schonen kan
Der tunket mich ein tumber man
Ouch so soltu wissen hie
Das die conplexe sich ye
Dike endert in der mygent
Nach dem alter und der jugent
Nach dem luffte und nach der spyse
Das wissent wol die artzot wise.
Aus etwa derselben Zeit bewahrt das im Stadtarchiv befindliche
Seelbuch des Klosters St. Maria Magdalena eine hierher
gehörige Nachricht, indem unter dem 6. November 1507 der
Eintrag sich findet, dass „Meister Filibertus was unser
arzat, der uns vil güts geton het". Von vermutlich demselben
Meister „Philipertus" sagt uns das Häuserbuch der
Stadt Freiburg, dass er um 1460 das Haus „zum Horn" (jetzt
Kaiserstraße 51 und ein Teil des Bezirksamts) besessen hat.
Wahrscheinlich war er kein eigentlicher Arzt, da in dieser
Zeit der Meistertitel für solche schon nicht mehr gebräuchlich
war; aber nur Annahmen könnten hierüber gemacht werden,
da irgendwelche bestimmtere Nachrichten über diesen Mann
bis jetzt nicht vorliegen. —
1 Mhd. bieggerie = Gleißnerei. P.
2 Wol zu mlat. trosse, trossare, franz. trousse, trousser.
Vgl. auch drusen, truosina, drüsem bei Diefenbach und Wtilcker,
Hoch- u. niederd. Wtb., 373. P.
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