Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 465
Gesellschaft für Beförderung der Geschichts-, Altertums- und Volkskunde von Freiburg, dem Breisgau und den Angrenzenden Landschaften [Hrsg.]
Zeitschrift der Gesellschaft für Beförderung der Geschichts-, Altertums- und Volkskunde von Freiburg, dem Breisgau und den Angrenzenden Landschaften
21.1905
Seite: 49
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zgb1905/0063
Über einige Volksliedvarianten.

Von B. Kahle.

1. Das Volkslied vom Eisenbahnunglück.

In der Zeitschrift des Vereins für Volkskunde 11, S. 459 f.
teilt M. Adler aus dem Liederheft eines Zützschdorfer Mädchens
das Lied einer Bäuerin aus Auerstedt mit, das den Selbstmord
eines verführten jungen Mädchens behandelt. Das Mädchen
stammte aus Bergsulza und ließ sich auf der Bahnstrecke von
Sulza nach Kösen von einem Zug überfahren, und zwar um das
Jahr 1870 herum. Adler stellte fest, dass das Lied in dem Gebiet
zwischen Auerstedt, Sulza, Kösen, Naumburg, Weißenfels
und dem Geiseltal sowie Freiburg a. U. bekannt ist und nach der
Melodie: „Seht ihr drei Rosse vor dem Wagen" gesungen wird.

Dieses Lied ist auch weiter nach Süden gedrungen
E. Marriage in ihren „Volksliedern aus der badischen Pfalz"
zeichnet es in zwei Fassungen aus Handschuhsheim a. d. Bergstr.,
jetzt Vorstadt von Heidelberg, und aus Kirchardt bei Mosbach
auf. Das von Adler aufgezeichnete Lied war ihr unbekannt.
Da es vielleicht nicht uninteressant ist, die Wandlungen festzustellen
, die das Lied durchgemacht hat, bringe ich es hier
zum Abdruck.

Der Zug von Hamburg.
A.

1. Ein Mädchen schön und jung von Jahren.
Verführt von eines Burschen Hand,
Allein sie hat schon längst erfahren, , '
Was falsche Liebe stiften kann.

2. Vom Elternhaus ward sie verstoßen,
Das war für sie ein harter Graus,
In ihrem Herzen war's geschlossen,
Nie wiederzukehren ins Elternhaus.

3. Sie ging von Hamburg bis nach Bremen,
Sie fasste sich den harten Plan,

Sie wollt ihr Haupt aufs Schienen legen
Grad wo der Zug von Hamburg kam.
Alemannia N. F. 6, l. 4


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