Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 465
Gesellschaft für Beförderung der Geschichts-, Altertums- und Volkskunde von Freiburg, dem Breisgau und den Angrenzenden Landschaften [Hrsg.]
Zeitschrift der Gesellschaft für Beförderung der Geschichts-, Altertums- und Volkskunde von Freiburg, dem Breisgau und den Angrenzenden Landschaften
21.1905
Seite: 57
(PDF, 70 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Regionalia

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Public Domain Mark 1.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zgb1905/0071
Die Pflege der Volkskunde in Baden.

Von Oskar Haffner.

Im Sommer 1904 hat sich ein Verein für badische Volkskunde
aufs neue zu frischer Arbeit zusammengefunden. Aus
diesem Anlass ist es wol am Platze, zu sehen, was in Baden
bis jetzt auf diesem Gebiete geleistet worden ist.

Nachdem besonders im Anfange des 19. Jahrhunderts
durch die Romantiker (man denke nur an „des Knaben Wunderhorn
", das auf badischem Boden, im sagenumwobenen Heidelberg
, entstanden ist) der Sinn für die Kunde vom Leben des
Volks erweckt war, ist er nie eingeschlafen und die neu entstehende
Germanistik (man braucht nur an die Brüder Grimm und
Unland zu erinnern) hat auch das ihre zur Förderung beigetragen
r. Wol haben die politischen Verhältnisse unseres
Vaterlands weit bis über die Mitte des verflossenen Jahrhunderts
die Interessen der geistigen Führer der Nation, und
dies nicht am letzten in Baden, so in Anspruch genommen,
dass für die Volkskunde nur wenig Raum übrig blieb. Mit
der Einigung unseres großen deutschen Vaterlands wuchs auch
die Liebe zur heimatlichen Erde. Der Deutsche war glücklich
über die Zeiten des Kosmopolitismus und der seichten Aufklärung
hinaus. Man wandte sich wieder dem deutschen
„Volkstume" — ein Name, den wir E. M. Arndt, dem Sänger
der Befreiungskriege, verdanken — zu und nach und nach sali
man immer mehr, dass in den Tiefen unseres Volks noch viele
Schätze verborgen waren und dass es nur galt, sie zu heben.
Zu dieser Arbeit trat 1893 eine Vereinigung für Volkskunde
in Baden zusammen und auf Anregung der Freiburger Germa-

1 Vgl. dazu auch den Aufsatz von E. H. Meyer, „Badische Volkskunde
" (Alemannia XXIII, 98—119, auch selbständig im Buchhandel erschienen
), der eine kurze Geschichte der Volkskunde enthält und die bis
1894 erschienenen Arbeiten zur Volkskunde auf badischem Gebiete kritisch
beleuchtet.


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zgb1905/0071