http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zgb1905/0091
Anzeigen und Nachrichten.
Badischer Verein für Volkskunde
nennt sich die neue Vereinigung, die am 24. Juli 1904 in
Baden-Baden zum Zweck der Sammlung, Bearbeitung und
Erhaltung der Volksüberlieferungen im Großherzogtum Baden
zusammengetreten ist. Sie knüpft an die im Jahre 1893 in
Freiburg gebildete Vereinigung an, die bereits, höchst dankenswert
unterstützt vom Großherzoglichen Ministerium der Justiz,
des Kultus und Unterrichts, eine große Stofffülle gesammelt
und zum Teil bearbeitet hat. In Heidelberg war bereits zu
Anfang des Jahrs 1904 nach Besprechungen zwischen Prof.
Kahle-Heidelberg und Prof. Pf äff-Freiburg ein Zweigverein
gegründet worden. Am 16. Dezember 1904 erfolgte dann die
durch besondere Ungunst der Verhältnisse so lange hinausgeschobene
Gründung des Freiburger Zweigvereins, dessen
Vorsitz Prof. Pfaff übernahm. Der Gesamtverein zählt bereits
weit über 100 Mitglieder, unter welchen die Hochschulen
Freiburg und Heidelberg besonders stark vertreten
sind. Den Vorsitz für die Jahre 1904 und 1905 führt der
Heidelberger Verein, an dessen Spitze Prof. Kahle steht.
Die Vereinssatzung liegt bereits gedruckt vor. Für den billigen
Beitrag von mindestens 1.10 Mark jährlich erhalten die
Mitglieder neben dem Korrespondenzblatt des Verbands der
deutschen Vereine für Volkskunde die besondern Blätter des
Badischen Vereins. Auch dem neuen Verein hat das Großherzogliche
Ministerium freigebige Unterstützung zugesagt. So
ist denn ein neuer Aufschwung der volkskundlichen Forschungen
im Badischen Lande zu erwarten. Möge das vaterländische
Beginnen der neuen Vereinigung überall den verdienten
Anklang finden! Fridrich Pfaff.
Umfragen zur Volkskunde.
1. Wo finden sich Reisighaufen oder Steinanhäufungen, von
denen man erzählt, dass sie über der Leiche eines Erschlagenen oder
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