Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 465
Gesellschaft für Beförderung der Geschichts-, Altertums- und Volkskunde von Freiburg, dem Breisgau und den Angrenzenden Landschaften [Hrsg.]
Zeitschrift der Gesellschaft für Beförderung der Geschichts-, Altertums- und Volkskunde von Freiburg, dem Breisgau und den Angrenzenden Landschaften
21.1905
Seite: 97
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Badische Auswanderer in Franzfeld

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(um 1750); nach ihren Familiennamen dürften die meisten
dem Markgräflerland bei Müllheim und im Wiesental entstammen
, wo Namen wie Greter, Sütterli, Ludi, Schöpfli,
Würsli, Gräsli heimisch sind. — 1770 folgten ihnen die „Hanauer
Transmigranten", etwa 150 Familien „aus der Gegend
von Altenheim, Lahr und Straßburg". — Ein Splitter der
baden-durlachischen Auswanderung hat sich im ungarisch-
siebenbürgischen Grenzgebirg in der Gemeinde Hadad des
Szilagyer Komitats angesiedelt; er entstammte nach den Namen
und der jetzt noch gesprochenen Mundart der oberen Markgrafschaft
an der Schweizer Grenze. — Zu den „Schwaben"
des Banats wie zu denen in der Batschka haben aber besonders
katholische Gebietsteile unseres jetzigen Großherzogtums
ihren Anteil gestellt. So dürfen hierher vielleicht schon
aus dem Jahr 1728 Einwanderer in die zwei Banater Orte
Zadorlak (16 Familien) „aus dem Schwarzwald" und (teilweise)
in Guttenbrunn („aus Sachsen und dem Schwarzwald") gezählt
werden. 1763 werden dann 1000, 1764 2000 Ansiedler im
Banat „aus dem Hauensteinschen, Trier, Lothringen" verzeichnet
. 1768—71 wanderten 4871 „aus Lothringen, Elsass,
Schwarzwald, Breisgau, Pfalz, Yorderösterreich, Franken
, Schwaben" ein; neuen Aufschwung nahm die Einwanderung
1782 „besonders aus dem oberen Rheinkreise" („Die Deutschen
im Banat" von Dr. M. Gehre); bis 1773 kamen in die
Batschka gegen 50000 deutsche Zuzüglinge „meist aus schwäbischen
und alemannischen Gegenden". Das ging so noch bis
in den Anfang des vorigen Jahrhunderts hinein.

Mittlerweile setzte in unserem Lande eine starke Auswanderung
nach Russland ein (so z. B. 1824 von Rheinbischofsheim
nach Südrussland), später nach Polen bis 1844,
und zugleich, allmählich immer ausschließlicher werdend, nach
Westen übers Weltmeer: zuerst 1816 im Oberland, besonders
an der Schweizer Grenze, beginnend (Basler Unternehmen) —
vor allem in die Vereinigten Staaten, neben welchen auch
Brasilien einen Bruchteil aufnahm (1819 besonders aus der
Freiburger Gegend, Dörflingersches Unternehmen) und Venezuela
in der badischen Kolonie Tovar bei Caracas.

Alemannia N. F. 6, 2. 7


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