Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 465
Gesellschaft für Beförderung der Geschichts-, Altertums- und Volkskunde von Freiburg, dem Breisgau und den Angrenzenden Landschaften [Hrsg.]
Zeitschrift der Gesellschaft für Beförderung der Geschichts-, Altertums- und Volkskunde von Freiburg, dem Breisgau und den Angrenzenden Landschaften
21.1905
Seite: 121
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Gesundheitspflege im mittelalterlichen Freiburg 121

zu gewinnen, welche er 1488 mit dem Doktorate abschloss,
worauf er sofort die medizinische Professur erhielt1. —

In einer Verkaufsurkunde aus dem Jahre 1536 fand ich
den „Doctor Jörgen Maler, medicum, alten Schulmeister zu
Fryburg" erwähnt, welcher bekannter ist unter seinem latinisierten
Namen Georgius Pictorius2; auch dieser Mann war nach
erlangter Magisterwürde in der philosophischen Fakultät von .
1529 an Rektor derselben Schule und studierte in seiner/
freien Zeit jetzt Medizin. Als Frucht seiner gründlichen Ausbildung
veröffentlichte er späterhin, wo er Arzt der österreichischen
Regierung zu Ensisheim geworden war, eine lange
Reihe philologisch-philosophischer, naturwissenschaftlich-medizinischer
und poetischer Werke. Ähnlich vielseitige Tätigkeit
ist uns ja noch von gar manchem Mediziner jener Zeit bekannt
: so war z. B. Günther von Andernach3 Lehrer der alten
Sprachen in Goslar und Löwen, bevor er die Heilkunde studierte
, und trug auch später in Straßburg zunächst über
griechische Klassiker vor. Allerdings müssen wir uns dabei
vor Überschätzung solcher Leistungen hüten und überhaupt
bedenken, dass, wo viel Licht, auch viel Schatten ist, welches
Sprichwort auf das Zeitalter der Renaissance im ganzen wol
angewendet werden kann. —

Welche Vorschriften man damals für die Arzte aufzustellen
für gut fand, das mag hier aus dem Beispiel einer
solchen „Ordnung" ersehen werden, welche sich in den Akten
des Stadtarchivs befindet4. Zwar stammt dieselbe aus Straßburg
, von wo sie der Stadtrat von Freiburg als Muster für
eine von ihm aufzustellende sich erbeten hatte; wie aber die
vorhandenen Apothekerordnungen beider Städte fast völlig
einander gleichen, so werden wir auch jene ohne Scheu auf
Freiburger Verhältnisse anwenden können. Die beabsichtigte
Arzteordnung scheint hier gar nicht zu stände gekommen zu

1 Stadtarchiv XXXIX, 14.

2 E. Kürz, Georgius Pictorius. Freibu.rg und Leipzig 1895.

3 Bernays, Zur Biographie' Joh. Winthers von Andernach. Zeitschrift
für die Geschichte des Oberrheins XIII und XVII.

4 Stadtarchiv XL, No. 2—10.


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