Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 465
Gesellschaft für Beförderung der Geschichts-, Altertums- und Volkskunde von Freiburg, dem Breisgau und den Angrenzenden Landschaften [Hrsg.]
Zeitschrift der Gesellschaft für Beförderung der Geschichts-, Altertums- und Volkskunde von Freiburg, dem Breisgau und den Angrenzenden Landschaften
21.1905
Seite: 145
(PDF, 70 MB)
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Gesundheitspflege im mittelalterlichen Freiburg

145

„die loube bi dem spital" wieder angeführt in dem ältesten
deutsehen Entwurf der Stadtreehte von 1275 mit dem Zusatz,
dass sie wurden „gesezzet, da die stat erhabin wart". Und
aus der Mitte des Jahrhunderts wird des Spitals Erwähnung
getan in einer Urkunde des Klosters der minderen Brüder;
denn da heißt es in einer unter dem 29. Juni 1246 ausgefertigten
Beschreibung des zur Kapelle S. Martins gehörigen Grund
und Bodens, dass er grenzte ... ab alio latere infra hospitale
deorsum et . .

Bedenkt man, dass die Klöster, welche in der Stadt sich
niederließen, alsbald auch ihre Hospitäler hatten, worauf noch
zurückzukommen sein wird, dass die Stadt nach dem Vorbild
oder wenigstens im Hinblick auf Köln gegründet wurde, welches
als alte Niederlassung doch sicherlich bereits damals
seine Kranken- und Pfründeanstalt gehabt haben wird, so ist
die Uberlieferung wol nicht ganz von der Hand zu weisen,
dass wirklich bei der Gründung des neuen Gemeinwesens, wie
für Kirchen und Gemeindebauten, so auch für ein Haus Sorge
getragen wurde, das den Einwohnern im Alter, bei Krankheit
und Armut Obdach gewähren sollte. Eine solche Annahme
gewinnt an Wahrscheinlichkeit, wenn wir von Konstanz hören,
dass da schon in der zweiten Hälfte des 10. Jahrhunderts ein
Spital bestand2, welches Bischof Konrad gestiftet hatte; ein
derartiges Beispiel wird in der Diözese nicht ohne Nacheiferung
geblieben sein; dem Domstift von Konstanz gehörte z. B. auch
in Kolmar 1155 ein Spital.

Man nimmt an, dass ursprünglich das Spital zu Freiburg
aus drei Häusern bestanden habe, welche dann bei der Übernahme
durch die Brüder vom heiligen Geist in die einheitlichere
Anlage verwandelt wurden, die durch Jahrhunderte in der
alten Gestalt erhalten blieb. Sie umfasste gut die Hälfte des
heutigen Häuserquadrats zwischen Münsterplatz, Münsterstraße
, Kaiserstraße und Bezirksamt2; außer den Wirtschafts-,

1 Freiburger Diözesanarchiv, N. F. Bd. I, 1900; P. M. Straganz,
Zur Geschichte der Minderbrüder im Gebiete des Oberrheins.

2 Mone in Zeitschrift für die Geschichte des Oberrheins I, 142; II,
S. 10 u. 11.

Alemannia N. F. 6, 2. jq


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