Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 465
Gesellschaft für Beförderung der Geschichts-, Altertums- und Volkskunde von Freiburg, dem Breisgau und den Angrenzenden Landschaften [Hrsg.]
Zeitschrift der Gesellschaft für Beförderung der Geschichts-, Altertums- und Volkskunde von Freiburg, dem Breisgau und den Angrenzenden Landschaften
21.1905
Seite: 152
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152 Baas — Gesundheitspflege im mittelalterlichen Freiburg

Breisgau sich angesiedelt hatten, auch in Freiburg der Aus-
sätzigenpflege oblagen, ist nicht genauer bekannt; auch von
den im Mittelalter beliebten Antonitern1 wissen wir etwas fast
nur durch ihre „Pflegschaft", die jedoch nach den Urkunden
keine Kranken betraf. Lediglich aus den Missiven erfahren
wir einmal von einem Spital derselben; denn am Samstag
nach Franziscus (8. Oktober) 1502 bittet der Stadtrat den
„erwürdigen Herrn preceptor sancti Anthoni zu Friburg" der
sich „wideret", den alten und kranken Meister Andreas in
sein „Spitall" aufzunehmen, hierum. Schließlich mag noch der
Wilhelmiter im Oberrieder Winkel der Schneckenvorstadt gedacht
werden, weil sie Besitzer des nahen Kybbädleins
waren, von dem Pictorius schreibt: „wird vil genützt von
der burgerschaft . . . nutzt kaltem leib, thut den äugen wol
vertreibt den griess der nieren, thut hinweg die rud unnd
heilt beinbrüch."

Von den Franziskanern ist nur bekannt, dass mit ihrem
Kommen ein geordneteres Armenwesen eingeführt wurde; die
übrigen Klöster kommen hier nicht in Betracht. Sehr zweifelhaft
ist auch, ob die Beginen, die 1236 zuerst erwähnt
werden, etwas mit Krankenpflege zu tun hatten, was Bader
annimmt. —

Aus den Urkunden, welche uns überliefert worden sind
haben wir somit em deutliches Bild gewonnen, wie im mittelalterlichen
Freiburg die Heilkunde von ihren Dienern je nach
den verschiedenen Betätigungen ausgeübt wurde. Wie dann
in organischer Entwicklung, unter Hinzutritt mancher neuer
Elemente, auch dieser Teil menschlichen Tuns weiterhin sich
bis zur Neuzeit ausgebildet hat, muss späterer Darstellung
vorbehalten bleiben, die wol in mancher Beziehung auch noch
mehr in die Tiefe wird eindringen können.

1 Schreiber, Stadtgeschichte II, 110.


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