Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 465
Gesellschaft für Beförderung der Geschichts-, Altertums- und Volkskunde von Freiburg, dem Breisgau und den Angrenzenden Landschaften [Hrsg.]
Zeitschrift der Gesellschaft für Beförderung der Geschichts-, Altertums- und Volkskunde von Freiburg, dem Breisgau und den Angrenzenden Landschaften
21.1905
Seite: 153
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Dorfsprüche oder Ortslitaneien aus dem
Badischen Oberland.

Von Fridrich Pfaff.

Die Umfrage nach Dorfsprüchen, die ich im 1. Heft der
Blätter des Badischen Vereins für Volkskunde S. 14 und in der
Alemannia N. F. 6, 79 ausgeschrieben, hat in mehreren dankeswerten
Antworten einen erfreulichen Widerhall gefunden. Ohne
den Gegenstand erschöpfen zu wollen, seien einmal hier zunächst
einige ganz bestimmte Formen des Dorfspruchs kurz
behandelt. Der Betrachtung zu Grunde gelegt sind einesteils
jene Antworten aus dem Kreise unseres neuen Vereins, andern-
teils von Dr. 0. Haffner in Freiburg gefertigte Auszüge aus
den Beantwortungen des alten Fragebogens von 1893 und
eigene Sammlungen.

Ich gehe aus von dem in Hann er, Amts Säckingen, aufgezeichneten
Spruch der vier oberrheinischen Waldstädte Rhein-
felden, Säckingen, Laufenburg, Waldshut:

Rhifelde isch e feste Stadt,
Säckinge isch e Bettelsack,
Laufeburg isch en Lürechübel,
Walset isch der Deckel drüber.

Eine andere Aufzeichnung desselben Spruchs aus Hottingen
ergibt die Abweichung für feste: grossi; noch häufiger findet
sich dafür schörd; Wilfingen, Amts St. Blasien, wird e rari,
Stockach e netti Stadt, Höchenschwand e Herrestadt, Kürnbach,
Amts Bretten, gar die Edelstadt, dagegen Ewattingen, Amts Bonndorf
, e Nettelstädt genannt. Alemannisch Lirechübel bedeutet But-
terfass, und zwar nicht in der älteren Gestalt zum Ausstoßen
der Butter, sondern mit dem Schaufelrad, das an der Seite
mittelst einer Kurbel gedreht oder geleiert wird. Stalder im
Versuch eines Schweizerischen Idiotikons II, 174 sagt bereits,


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