Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 465
Gesellschaft für Beförderung der Geschichts-, Altertums- und Volkskunde von Freiburg, dem Breisgau und den Angrenzenden Landschaften [Hrsg.]
Zeitschrift der Gesellschaft für Beförderung der Geschichts-, Altertums- und Volkskunde von Freiburg, dem Breisgau und den Angrenzenden Landschaften
21.1905
Seite: 156
(PDF, 70 MB)
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156

Pfaff

vorne isch se zamebunde
mit me alte Lienestumpe1
dass sie nit ka zammerumple.

Ganz ähnlich heißt es im Flehinger Spruch von Gochsheim
, Amts Bretten:

Götze isch e schöne Stadt,
kringelrum e Mauern,
hinne hängt der Bettelsack,
vorne kann mer lauern.

Eine andere Färbung kommt in den gutmütigen Spott über
kleine und weniger wblhabende Ortschaften, wenn es von
Reuthe, Amts Stockäch, heißt:

Reite isch e schöne Stadt,
aber nur e Flecke.

Dies wird erweitert und vertieft in dem Stockacher Spruch:

Zizehausa isch a kläane Stadt,
's isch jo nu an Flecke:
wenn sie am Mentig Hochzit hont,
so gont sie am Zinstig bettle.

Ein ähnlicher Spruch ist über einen Zinken von Oberharmersbach
, der scherzhaft die „Hockenstadt" genannt wird,
überliefert.

Gröber schon ist der Spott über Schwaningen, Amts
Bonndorf:

Schwanninge isch e schöne Stadt,
aber nu en Flecke,
sind nu zwe Buebe drin,
un de laufet an de Stecke.

Während nun in den mitgeteilten Sprüchen die ganzen
Gemeinden als Einzelwesen behandelt sind, müssen auf dem
hohen Schwarzwald, wo geschlossene Ortschaften selten sind
und der Einzelhof vorherrscht, auch die einzelnen Hofbauern
herhalten. So sind durch Herrn Apotheker E. Himmelseher
in Neustadt im Schwarzwald mehrere Sprüche aus den bei
Neustadt ins Gutach-Wutachtal mündenden Tälern, die meist
für sich Gemeinden bilden, mitgeteilt. Ich beginne mit dem
Tal des zu den Viertälern gehörenden Spriegelsbachs, das

1 Liene = Waldrebe. Vgl. Seiler, Basler Mundart S. 190.


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