Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 465
Gesellschaft für Beförderung der Geschichts-, Altertums- und Volkskunde von Freiburg, dem Breisgau und den Angrenzenden Landschaften [Hrsg.]
Zeitschrift der Gesellschaft für Beförderung der Geschichts-, Altertums- und Volkskunde von Freiburg, dem Breisgau und den Angrenzenden Landschaften
21.1905
Seite: 157
(PDF, 70 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Regionalia

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Public Domain Mark 1.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zgb1905/0175
'Dorfsprüche oder Ortslitaneien aus dem Badischen Oberland 157

beim „Bierhüsle" zwischen dem Titisee und der Hölzlebruck
ins Gutachtal geht.

Spriegelsbacher Litanei.

Der Fürsatz isch obe im Däl,

der Hänslebur hat kei Vieh im Stal,

der Höfler hängt de Speck in Rauch,

bim Kleiser isch es au so Brauch,

der Joslebur mit der schmutzge Traud,

der Hannesbur hat kei Speck zum Kraut,

der Hilpert mit em neue Hus:

die Schulde gucke obe rus,

der Rombach mit der Tabakpfife,

der Metzgerpante duet de Hühnere grife,

der Dengesebur mit der Ofekrucke,

der Krützbur duet im Bierhüsle hucke.

Hier sind also alle Bauern von oben im Tal bis zum Bierhüsle
durchgehechelt. Nur durch die Höhe des Feuerbergs ist
der Spriegelsbach von der Schildwende getrennt. Die Schildwende
beginnt wie der Spriegelsbach beim Heiligenbrunnen und
zieht von diesem östlich in das Tal des Josbachs, der dann
weiter unten mit der Ordnach vereinigt bei der Hölzlebruck
mit der Tochter des Titisees, der Gutach zusammenkommt.

Schildwender Litanei.

Der Tannacker isch der Afang, der Gaisbur e fuli Frau,

im Griesbach isch der Dag lang1, im Heiligebrunne

der Pfaff mit em Brotkübel, schint d' Obendsunne,

der Pfrängle schlagt 'sWib übel, im Holz

der Benedikt hat 'sHus voll Strau, sin d' Maidli stolz.

Hier ist der umgekehrte Weg eingeschlagen: die Straße
des Spotts geht das Tal hinauf. Bemerkenswert ist der Brotkübel
beim Pfaffenhof, der an die zuerst verzeichnete Form des
Dorfspruchs anklingt. Ferner sehen wir, dass in diesem wenig
unter 1000 m hoch gelegenen Tal die Lage zur Sonne viel ausmacht
: sie wird hervorgehoben beim Griesbachershof am Anfang
des Tals und beim Heiligenbrunnen, der mit seiner Kapelle und
einem Wirtshaus 1025 m hoch auf der von der Weißtannen-

1 Der Griesbachershof hat den ganzen Tag über Sonne


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zgb1905/0175