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Gesellschaft für Beförderung der Geschichts-, Altertums- und Volkskunde von Freiburg, dem Breisgau und den Angrenzenden Landschaften [Hrsg.]
Zeitschrift der Gesellschaft für Beförderung der Geschichts-, Altertums- und Volkskunde von Freiburg, dem Breisgau und den Angrenzenden Landschaften
21.1905
Seite: 188
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188

Bertsche

2. cFBondfazenannd, d'Hansdluis, d'Hansdpaidin, d'Mar-
Jcussa(n)anne, d' Oddmd(n)annd, d'Paulebenhartd, von s'Paula Ben-
hartd — Paul, d'Paulezibill, Schwester der Vorigen, dl Petertheres
(s. Anhang No. 9), d'BenhartdiualCdJburg, d' Sigmundatheres oder
s'Sigmunda — Theres, s' ' Zacheammareile, dazu s\ d'Bertassamareüe,
von Bertassie, so genannt als ledig und dann wieder als Witwe,
d'Kasejendve, Schwester des Kasemax (s. Anhang No. 11).
^ Diese Art der Bezeichnung des Sohns mit Hilfe des Vornamens
seines Vaters spiegelt sich auch wider in folgenden
Benennungen, die sich oft in alten Büchern und offiziellen Urkunden
bis Mitte des 19. Jahrhunderts finden: 1692 Lorenz
Guoth Michels Sohn, 1695 Jakob Guoth Michels Sohn, 1824
Johann Lang Mangeßen = Magnus, 1826 Joseph Groß Franzen,
Johan Gut Vinzenz(en), Johann Gut Lazern (vgl. dazu Ende
des 18. Jahrhunderts Joseph Guten Latzerus).

§ 16. Gleicherweise werden pleonastisch bisweilen auch
Leute benannt, die seltene Vornamen allein tragen und daran
Rufnamen genug hätten, z. B. dd Stanassarone und d'Paulezibül —
aber erst so bezeichnet, als es eine zweite Zibill, nämlich d'Zache-
zibül gab —, oder allgemein und richtiger gesagt: Aus solchen
Vornamenverbindungen entwickeln sich — seitdem diese allgemein
üblich sind — wol erst viele reine Taufnamen als Rufnamen
, sobald man entdeckt, dass sonst zurzeit keiner denselben
Vornamen hat.

§ 17. Uneheliche Kinder erhalten so manchmal den Vornamen
der Mutter zu dem ihrigen: d'Fevelegusta = Augusta, verh.,
d'Judithdtheres und deren Schwester d'Judithdmarjagdt = Maria
Agatha, s'' Kolaschta(n)ammdreile, verh., s'Magdalena Marjann,
verh., aber stets so genannt.

1. Wenn sie den Namen ihres Vaters bekommen, gehört das in das
Gebiet der Schimpfnamen (vgl. § 104). .*

2. Nach der Mutter werden auch Kinder von Pantoffelhelden
benannt, so z. B. allgemein (vgl. auch § 56, 2): dd Helendjaköb, d'Kätter-
Tcarlin, d& BäbdbattiscJit und dessen Tochter d'Bäbdmarie. Bei andern
aber dient diese Art der Bezeichnung meist nur zum Spott.

§ 18. Mit diesen eng und traulich zusammengefügten zwei
Vornamen schaltet man wie mit einfachen.

Danach heißt die Frau des Xandernaze z. B. d'Xander-
nazin, sein Haus s'Xandernazehus, die ganze Familie s'Xander-
nazes, seine Kinder: s'Xandernazis Buaba oder -Meidle, -Kind
(Mehrzahl). Wenn er nur einen Sohn hat, so nennt man diesen


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