Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 465
Gesellschaft für Beförderung der Geschichts-, Altertums- und Volkskunde von Freiburg, dem Breisgau und den Angrenzenden Landschaften [Hrsg.]
Zeitschrift der Gesellschaft für Beförderung der Geschichts-, Altertums- und Volkskunde von Freiburg, dem Breisgau und den Angrenzenden Landschaften
21.1905
Seite: 207
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Die volkstümlichen Personennamen einer oberbadischen Stadt 207

§ 46. Öfters bekommt ein Techterman = Schwiegersohn, der,
wie es oft geschieht, mit seiner Frau das Haus der Schwiegereltern
bezieht, sei es als alleiniger Besitzer bzw. mit Verleihung
des Wohnungsrechts an diese, oder als bloßer Mieter oder Teilhaber
, den Rufnamen, bei Eingewanderten sogar den Geschlechtsnamen
seines Schwiegervaters. Neben dem Namen
des Hauses hat hier auch der der Frau einen Einfluss ausgeübt
. Ein solcher Name, der übrigens manchmal nicht gern
gehört wird, obgleich man ihn ohne böse Absicht und allgemein
ganz harmlos gebraucht, vererbt sich natürlich wie jeder andere.

1. Taufname als zweites Element: dd Hansdkarlc
neben Kochdkarle, seine Frau — d'Hansddone, Tochter des Hans;
s'Hansdhus; seine Kinder aber mehr: dd Kocholeo u. s.f.; d<>
Kasejakob, Schwiegersohn des Käse) dd Gerdpeter, verheiratet
mit der sogenannten Gerdtheres, Tochter des Gerdnagler; Kinder:
dd Gerdeddwatt u. a.; dd Londonerbattist oder dd Londoner, wie
sein Schwiegervater hieß, seine Frau stets = d'Londonerberthd;
dd Scheidblaze = Plazidus B.; Schwiegervater: Scheu; Tochter
= d'Scheidmarie; dd Wickdseppdtone oder dd (jung) Wicl&bw',
früher dd Wädnerbeckdseppdtone; seine zweite Frau heißt jetzt
auch wieder cV Wickin; dd Glaserkarle, sonst dd Grossdkarlc,
dessen Schwiegervater Glaser war, seine Frau $ Glasernanne.

2. Berufsname als zweiter Bestandteil: dd Märksdbur,
dessen erste Frau $ Markussd(n)anne und dessen Haus s'Märksd-
hus heißt, auch sein zweites Weib = d'Märksdbirin1; dd Zelsdso-
kidfer von Celsins; seine Tochter: d'Zelsdsd(n)elis; dd Schninder-
kidfer, ein Schneider, dessen Schwiegervater Küfer ist und dd
Gerdkidfer heißt, sein Sohn aber === dd Münzerkidfer!

3. Reiner Name: Dd (jung) Bachwanger, Weber, dessen
Schwiegervater der eigentliche Bachwanger war; seine Frau
= sBachivangers Annd, früher s'-schwarze oder d'Bachwanger-
annd; Söhne: dd Bachivangerkarle u. s. f.; dd Wickdbur und dd
Londoner sind schon unter No. 1 erwähnt.

4. Besonderer Fall zu No. 1: Beim Nepplejakob, der
das Haus seiner eigenen Eltern übernahm, wurde der Wegfall
und Mangel einer Beeinflussung durch den Namen eines schwiegerväterlichen
Hauses ausgeglichen durch den starken Einfluss seiner
Schwiegermutter, d'Nepplin, die er zu sich nahm ins sogenannte

1 Vgl. in § 48: da Märksajosepp.


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