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Die volkstümlichen Personennamen einer oberbadischen Stadt 279
14. D'Dummin mit 3m stinkiga Zan (besass im Alter nur noch
einen übergroßen Zahn)
leert da Schiittor d'Sch . . . kibel a11 (d. h. den vor ihrem
Hause schlittenfahrenden Kindern).
15. Jakob Maier, Donnerwetter, fest auftreten! halt!
Und so geht der bayrische Marsch, Marsch, Marsch! (Tanzvers
.) 1
16. Dd Murernepple hät nint gwisst,
dass dd Bebbdicarle d'Milz ni«t frisst (welche dieser, als sein
Geselle, einmal statt Gröschts oder Gliber = Herz,
Lunge, Leber, Nieren zusammen, bei einer Megsata
vorgesetzt bekam. 1850).
17. l. Wenn i nu di Bot het (= d'Naglarferdekätter oder
= d'Kodexokätter)
wenn i ou ko Brot het!
i wet (— wollte) mi scho11 verumma tumma,
bis i Brot tat übarkumma.
2. Wenn i nu di Schwaa(r)z het (= d'Geratheres),
wenn i scho ko Schmalz het!
i wet mi scho verumma tumma
bis i Schmalz tät übarkumma.
3. Wenn i nu di Gädl hät (s'Gäala Meidle)
wenn i scho ko Mäal het!
i wet mi scho verumma tumma (= tummeln, nicht mehr
bekannt),
bis i Mäal tät überkumma! (1860.)
18. Dd Stachebud und d'Muttldkudh
gond (= gehen) mitanand (i)m Hege zua (= Hegau).
D'Marei dia rennt hinna dri
und seit, da Stachebua ischt mi«. (d'Stachemarei ist des
Stachebua Frau. 1861.)
19. S'Burdmeidle hät Strou verkouft
und macht da Kerle (= Verehrer) Brotas (= Braten) drous
• (sonst druus). (1864.)
20. Dd Knitz und da Aar,
des sind ou zwei rar (rar = absonderlich gut, fein, oder
ironisch = Nichtsnutz; Aar ein Bahningenieur, dessen
Diener, oder wie man damals sagte „Indicateur", jener
war. 1865.)
1 Darauf wurde 1860 schon getanzt. Die betreffende Persönlichkeit
ist aber nicht mehr bekannt.
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