Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 465
Gesellschaft für Beförderung der Geschichts-, Altertums- und Volkskunde von Freiburg, dem Breisgau und den Angrenzenden Landschaften [Hrsg.]
Zeitschrift der Gesellschaft für Beförderung der Geschichts-, Altertums- und Volkskunde von Freiburg, dem Breisgau und den Angrenzenden Landschaften
21.1905
Seite: 297
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zgb1905/0323
Zur Geschichte und Statistik der Universität Freiburg i. Br. 297

den . . ." Es wird sodann beschlossen, die Studenten nochmals
zu zitieren, anzuhören und aufzunotieren, und dann „ein
ohngefarliche [d. h. ungefähre] numerum regimini bei
100 oder mehr zu übergeben".

Die angegebene Zahl von 128 anwesenden Studenten
im Winter 1674/75 stimmt ziemlich mit der überein, die
Eulenburg (Tabelle IV S. 102) für das Jahrfünft 1671 bis
1675 als Durchschnitt berechnet hat, nämlich 110. Ein neuer
Niedergang in der Zahl der Inskriptionen seit Beginn der
siebenziger Jahre erklärt sie.

Dieser Niedergang war aber nur der Anfang von noch
Schlimmerem, bis schließlich Freiburg 1677 von Marschall
Crequi eingenommen wurde und unter französische
Herrschaft kam. Die Folge war dann bekanntlich ein
akademisches Schisma, indem eine französische Universität
in Freiburg entstand, während die deutsche nach
mehrjährigem todesähnlichen Schlaf in Konstanz, wohin
man geflüchtet war, sich neu organisierte1. Das Matrikelbuch
allein sagt uns genug. Die Zahl der Inskribierten betrug
1675/76: 17, 1676: 7, 1676/77: 6, 1677: 31, 1677/78: 2;
dann hören die Inskriptionen ganz auf, um erst wieder am
10. November 1686, also nach fast 9 Jahren, in Konstanz zu
beginnen. (Auch Senatsprotokolle fehlen für diese Zeit.)

Unter diesen Umständen muss es uns fast noch wundern,
dass am 7. September 16 7 6 der Rektor im Senat berichten
und der Regierung mitteilen konnte, es hätten sich 24 bewaffnete
und 45 nicht bewaffnete Studenten, im
ganzen also 69 vorgefunden! Ziemlich zuversichtlich
beschloss dann auch der Senat, „auff den ohnuerhoffendlichen
fahl ein haubtlermen vorfüle (!), solle ein mandatum ahnge-
schlagen werden, auff daß die herren studiosi auff der aca-
demia sich einfänden sollen". Am 11. September hatten sich
dann sogar 35 Studiosi armati und 46 Non ar-

1 Vgl. Schreiber, Geschichte der Universität Bd. II S. 439 und
meine Ausführungen in Zeitschrift der Gesellschaft für Geschichtskunde,
Freiburg, Bd. XVI S. 231ff., sowie K. Gröber, Geschichte des Jesuitenkollegs
und -Gymnasiums in Konstanz. Konstanz 1904 S. 104—126.


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