Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 465
Gesellschaft für Beförderung der Geschichts-, Altertums- und Volkskunde von Freiburg, dem Breisgau und den Angrenzenden Landschaften [Hrsg.]
Zeitschrift der Gesellschaft für Beförderung der Geschichts-, Altertums- und Volkskunde von Freiburg, dem Breisgau und den Angrenzenden Landschaften
21.1905
Seite: 311
(PDF, 70 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zgb1905/0337
Anzeigen und Nachrichten.

Dr. J. Kiilin, Franz Guillimann, ein Freiburger Historiker von
der Wende des 16. Jahrhunderts. Freiburg, Buchdr. Gebr.
Fragniere, 1904. XIII, 224 S. 8°.

Von diesem mehr genannten als gekannten Geschichtschreiber aus
dem weitverbreiteten, auch heute noch zu Freiburg und im ganzen Breisgau
in zahlreichen Asten blühenden Geschlechte der Will mann erhalten
wir hier zum erstenmal ein näheres und getreues Lebens- und Karakter-
bild. Franz Guillimann, wie sein Name in welscher Schreibart lautete,
gehört den beiden zähringischen Freiburg fast zu gleichen Teilen an: dem
schweizerischen durch seine dort um 1568 erfolgte Geburt, dem breis-
gauischen durch seinen Tod am 14. Oktober 1612 in der Vollkraft der
Jahre, „aber aufgerieben von Sorgen und Arbeit im Dienste des Hauses
Habsburg, voll bitterer Enttäuschung", ein Opfer seines widrigen Schicksals
. Als armer Schulmeister zu Solothurn hatte er 1590 seine Laufbahn
begonnen, war 1595 wegen politischen „Praktizierens" von dort verbannt
worden und dann zehn Jahre lang Sekretär bei Alphons Casate, dem Botschafter
des Königs von Spanien zu Luzern. Im Dezember 1605 kam er
nach Freiburg im Breisgau und ward hier Professor der Geschichte an
der Universität, übte jedoch sein Lehramt nur wenige Jahre aus, da er
im Auftrag des Erzherzogs Maximilian zur Bearbeitung der österreichischen
Genealogie und Geschichte meist auswärts, namentlich in Innsbruck weilte.
Seine historische Erstlingsarbeit hatte der Schweiz gegolten, indem er den
protestantischen Werken von Stumpff und Simmler 1598 seine fünf Bücher
„De rebus Helvetiorum sive antiquitatum" entgegensetzte, damit aber
nicht den erhofften Anklang fand. Desto größeren Beifall und Gewinn
erhielt er, wenn auch nicht in der Schweiz, mit seinen 1605 vollendeten
„Habsburgiaca sive de antiqua et vera origine domus Austriae",
worin er mit scharfer Kritik die haltlosen Fabeleien über römischen,
trojanischen oder andern klassischen Ursprung des Hauses Habsburg
beseitigte und erstmals auf der Grundlage der Acta Murensia zeigte,
dass die Habsburger aus dem Stamme jener Edeln herzuleiten seien,
welche seit dem frühesten Mittelalter gräfliche Herrschaft um Altenburg


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