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Gesellschaft für Beförderung der Geschichts-, Altertums- und Volkskunde von Freiburg, dem Breisgau und den Angrenzenden Landschaften [Hrsg.]
Zeitschrift der Gesellschaft für Beförderung der Geschichts-, Altertums- und Volkskunde von Freiburg, dem Breisgau und den Angrenzenden Landschaften
21.1905
Seite: 313
(PDF, 70 MB)
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Anzeigen und Nachrichten

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Gütern der Menschheit. So starb er zwar reich an Geist und Wissen,
aber arm, bettelarm an Geld und Gut." Die Wissenschaft wird es Kälin
zu Dank wissen, dass er uns Guillimann den Gelehrten völlig erschlossen,
Guillimann den Menschen menschlich näher gebracht hat.

Freiburg i. Br. P. Albert.

Eugen Balzer, Überblick über die Geschichte der Stadt Bräun-
1 in gen. Ein Beitrag zur Geschichte Vorderösterreichs. Donaueschingen
, 0. Mory, 1903. 134 S. 8°. 1,50 M.

Seit längeren Jahren hat der Verfasser seine Mußezeit eifrig dem
Studium der Bräunlinger Geschichte gewidmet und sich eine ganz vorzügliche
Kenntnis des gedruckten und ungedruckten Materials erworben.
So ist er außerordentlich gerüstet an seine Aufgabe, den Bräunlingern die
wichtigsten Ereignisse aus ihrer Vergangenheit im Zusammenhang vorzutragen
, herangetreten. Die Darstellung ist populär und so gehalten,
dass eine ausführliche Bearbeitung der Bräunlinger Stadtgeschichte, die
seit Jahren in Vorbereitung ist, durch den vorliegenden Uberblick, zu
dessen Veröffentlichung sich der Verfasser auf Drängen von verschiedenen
Seiten entschlossen hat, nicht überflüssig gemacht wird. Jener ausführlichen
Bearbeitung werden auch die Beweise und Quellenangaben, auf die
der Verfasser hier begreiflicherweise verzichtet hat, vorbehalten. Entbehrt
somit die Darstellung des kritischen Apparats, so ist sie doch
durch und durch von wissenschaftlichem Geist getragen.

Besonders lehrreich ist das Werkchen für die neuere Zeit. Der langjährige
Streit mit Fürstenberg, dessen Beamte mit großer Zähigkeit für
die alten Gaugrafengerechtsame kämpften, wird gut auseinander gesetzt;
manche uns jetzt humoristisch anmutende Erscheinung brachte dieser
Streit hervor, bis er 1686 durch ein Schiedsgericht seine Erledigung fand.
Zum Zweck der Landesverteidigung war Bräunlingen dem Villinger „Landfahnen1
' zugeteilt, zu dem es nach einer Repartition von 1652 78 Mann
zu stellen hatte. Uber den Anteil an Grund und Boden erfährt man, dass
1703 sämtliche Bürger zusammen (wie viele?) nur 556 Jauchert Acker
und 141 Mannsmahd Wiesen Privatgrundbesitz hatten, Kirchen und Klöster
besassen 649 Jauchert und 210 Mannsmahd, und die eine Familie Gumpp,
die aber damals in mehrere Zweige gespalten war, 645 Jauchert und
180 Mannsmahd; das übrige, was die Bürger bebauten, war Gemeindeeigentum
, Almende. Diese Almenden waren aber mit der Zeit so gut wie
Eigentum geworden, sie waren vererblich und verkäuflich, nur lastete auf
ihnen eine uralte Abgabe an die Stadt, der Stockzins, der offenbar bis
in die Zeit der Rodung hinaufreicht. Er wurde gleich den Zehnten erst
im 19. Jahrhundert abgelöst. Die badische Zeit brachte überhaupt der
Stadt die wichtigsten Änderungen, besser gesagt Reformen. 1846 fand die
Teilung der großen Gemarkung unter die Stadt und ihre nach und nach
entstandenen Dependenzorte statt; nach dieser Teilung umfasst die Ge-


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