Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 465
Gesellschaft für Beförderung der Geschichts-, Altertums- und Volkskunde von Freiburg, dem Breisgau und den Angrenzenden Landschaften [Hrsg.]
Zeitschrift der Gesellschaft für Beförderung der Geschichts-, Altertums- und Volkskunde von Freiburg, dem Breisgau und den Angrenzenden Landschaften
24.1908
Seite: 2
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2

von Ow-Wachendorf

Mann kam, — da er ein „Arco" war, — auf einen
militärischen Posten, zu dem er in keiner Weise befähigt
war. Unseres Mitleids ist er sicherlich wert, sein Ende ist
von so furchtbarer Tragik, dass daneben die Größe seiner
Schuld verschwindet. Aber eines müssen wir festhalten: allesr
was in der Folgezeit über Rechtsbeugung, Komplott und über
einen an ihm begangenen Mord geschrieben wurde, ist Hirngespinst
und nur mit dem Bestreben des Volks, für die Unglücklichen
Partei zu nehmen, zu erklären. Arco starb, weil
seine Handlung nach dem damaligen Kriegsrecht diese Sühne
heischte.

1654 geboren, widmete er sich früh dem Militärstand
und machte rasch Karriere. Zum ersten Male erwähnt wird
er 1683, als Wien von den Türken belagert wurde. Gleich
der Anfang ist nicht sehr glänzend. Arco kam ins Handgemenge
und geriet in Gefangenschaft, aus der er erst nach
sechs Monaten losgekauft wurde. Dann kämpfte er gegen
die Rebellen in Siebenbürgen und erhielt 1685, im Alter von
31 Jahren das Kommando über das kurbayrische blaue Dragonerregiment
„Herzog August von Sachsen-Weimar-Eisenach".
In den Protokollen der Türkenkriege von 1686 und 1688 wird
seine besondere Tapferkeit gerühmt. Ein kurfürstlicher Befehl
vom 28. Mai 1693 erwähnt einen „General-Wachtmeister und
Obristen über ein Regiment Dragoner Philipp Grave zue Arco"
und in einer Dekretabschrift vom 1. Juli 1694 wird er als
General Feldmarschall-Lieutenant aufgeführt2.

Arco scheint sich indessen in bayrischen Diensten nicht
wol gefühlt oder wenigstens geglaubt zu haben, in der Kaiserlichen
Armee ein besseres Fortkommen zu finden, denn schon
1692 bat er um Übernahme in Kaiserliche Dienste, doch
wurde sein Gesuch abschlägig beschieden. Im Jahre 1698
verlobte er sich mit der österreichischen Gräfin Pötting.
Deren Mutter Marie Barbara bot nun beim Kaiser ihren
ganzen Einfluss auf, um Arcos Wunsch durchzusetzen. Darauf-

2 Nach einem andern kurfürstl. Befehl soll er diesen Rang erst
am 22. September 1694 erreicht haben (?).


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