Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 465
Gesellschaft für Beförderung der Geschichts-, Altertums- und Volkskunde von Freiburg, dem Breisgau und den Angrenzenden Landschaften [Hrsg.]
Zeitschrift der Gesellschaft für Beförderung der Geschichts-, Altertums- und Volkskunde von Freiburg, dem Breisgau und den Angrenzenden Landschaften
24.1908
Seite: 17
(PDF, 69 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Regionalia

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Public Domain Mark 1.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zgb1908/0023
Schloss Winterbach im unteren Glottertale

17

Die beiden Kinder Hanns Rudolfs hatten scheints
kein großes Interesse für ihr Glottertäler Besitztum, vielleicht
waren sie auch infolge des frühen Todes ihres Vaters in Geldverlegenheit
gekommen — kurz, am 12. März 1507 verkauften
sie mit Bewilligung des Propstes, Dekans und Kapitels zu
Waldkirch, um ihren Nutzen zu fördern, eines ewigen Kaufs
dem „vesten Baltassar Tegelin von Freiburg für 300 Goldgulden
das Wasserhus Winterbach im Gloterthal gelegen mit
schüren, garten, ackern, matten, holtz vnd veld, wunn vnd
weid vnd aller andern zugehörd vnd gerechtigkeit", wie es
ihre Vorderen erkauft hatten, als ein „recht vnd vnverkümmert
lehen, daruon genanntem Stifft jerlich gend 8 Schilling pfen-
ning lehenzins und 2 pfenning bodenzins von dem Schneulins
acker".

Die Familie der Tegelin stammt aus Freiburg, wo schon
1239 ein Rudolfus Degenhard erwähnt wird14, wovon Tegelin
nur eine Diminutivform ist. Nach dem Schlosse Wangen (auf
dem Blankenberg zwischen Thiengen, Opfingen und St. Nikolaus
, nannten sie sich seit 1420 Tegelin von Wangen).

Ihr Wappen weist in rotem Felde einen silbernen Drudenfuß
auf, während die Helmzier in einem roten Kissen besteht,
auf dem ein silberner, mit Hahnenfederbüscheln besetzter Drudenfuß
steht.

Die Familie Krebs war mit der der Tegelin eng befreundet;
ein Krebs von Müllheim war mit einer Tegelin von Wangen
verheiratet. So ist es leicht zu erklären, wie diese Familie
auf das Wasserhaus Winterbach kam. Also 1507 kaufte es
Balthasar Tegelin von Freiburg. Er hatte sich 1502 vermählt
mit der Witwe des Kaspar Frank, Katharina Müselin
von Waldkirch. Im Jahre 1510 vermachte er und „sein eheliche
Hausfraw" zu ihrem und ihrer Vorderen Seelentrost als
unwiderrufliche Gottesgabe an das ewige Licht auf dem Kirchhof
zu Freiburg, wo Balthasar damals Bürgermeister war,
„zween sester Nußgelt von vnd ab jrem Schloß vnd Gesäß
zue Winterbach, mit allen begriffungen vnd zuegehörden für
gantz fryg, leg^ig vnd eigen", mit der Bestimmung, diesen
ewigen Zins alljährlich an die Münsterpfleger abliefern zu
wollen, widrigenfalls dieselben „das Schloß mit aller zuegehöre

14 Kindler.
Alemannia N. F. 9, 1.

2


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zgb1908/0023