Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 465
Gesellschaft für Beförderung der Geschichts-, Altertums- und Volkskunde von Freiburg, dem Breisgau und den Angrenzenden Landschaften [Hrsg.]
Zeitschrift der Gesellschaft für Beförderung der Geschichts-, Altertums- und Volkskunde von Freiburg, dem Breisgau und den Angrenzenden Landschaften
24.1908
Seite: 20
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20

Schurhammer

Eustach Tegelin war vermählt mit Christine zu Rhein und
hatte das Schloss in Besitz bis 1563, wo er starb und im
Freiburger Münster begraben wurde.

Das Gut ging über auf seinen Sohn Hanns Georg
Tegelin. Am 13. Juli 1564 wurde ihm ein Lehensbrief ausgestellt
, wonach ihm das Haus Winterbach wie seinem Vater
Eustach und vorher seinen Vettern Balthasar und Konrad
„zue ainem rechten Mannslehen" vom Stift verliehen ward22.
Der junge Schlossher ließ sich noch weniger gefallen, als
ehemals Junker Dormenz. Als einmal der Vogt auf sein
Gut kam und ihm hier befehlen wollte, da zerbrach er ihm
den Stab und warf denselben in den Weiher. Dadurch bekam
das Dorfoberhaupt einen heillosen Respekt vor ihm und
wagte es nicht mehr, in die Höhle des Löwen zu gehen.
Wenn er künftighin dem Junker etwas zu sagen hatte, so
wartete er, bis er ihn vor der Kirche traf, und teilte ihm
dann dort auf Untertäler Territorium das Nötige mit2iJ. Der
Junker Hannsjörg war vermählt mit Rosa von Roggenbach.
Die Tegelins pflegten gern das edle Waidwerk in dem schönen
Wald, der hinter dem Schloss sich am Berg hinaufzog. Da
war dann oft eine gemütliche Gesellschaft beisammen. Da
kam dann Besolt, der markgräfliche Oberschultheiß von
Malterdingen, der zugleich auch Herr von Ohrensbach war,
und der gar viel zu erzählen wusste von seinen weiten Reisen
in Ungarn, Frankreich und andern fremden Landen, oder vom
Wildtal herüber fand sich Snewlin Bernlapp ein, oder es
kamen sonstige Bekannte aus der Nachbarschaft zu Besuch
auf Schloss Winterbach. Da wurden dann Fische und Vögel
gefangen, Hasen und Füchse ins Garn gelockt oder mit dem
„Veldtgeschoss" erlegt. Die Wildschweine, Hirsche und
Rehe freilich mussten die Herren in Ruhe lassen, denn der
Junker Tegelin hatte nur das Recht des kleinen Waidwerks
und die Schwarzenberger wachten mit Argusaugen darüber,
dass die Winterbacher ihre Befugnis nicht überschritten, denn
sie hatten die Jagd im Glottertal und hielten oft Hetzjagden
mit Volk und Hunden in den Forsten des Kandelgebiets ab.
Wenns auf den damaligen Junker von Elzach, Sebastian von
Ehingen, angekommen wäre, so hätte der Winterbacher Jun-

22 Zeitschr. 21.

23 AK.


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