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Dietzel
sül) Säule; saior (mhd. sür) sauer; raus (mhd. rüsch) Rausch; '
raux (mhd. rüch) rauh; srauwd (mhd. schrübe) Schraube; kraut
(mhd. lernt) Kraut; laut (mhd. lüt) laut; slaux (mhd. slüch)
Schlauch; praun (mhd. brün) braun; saum (mhd. schüm) Schaum;
taumd (mhd. dihne) Daumen.
Vor Eintritt der Diphthongierung waren infolge ihrer
Unbetontheit bereits gekürzt worden die Adverbien: uf aufr
ruf herauf, nuf hinauf, truf darauf, ebenso in den Kompositionen
nfstidnd aufstehen, ufpasz aufpassen usw. (Dagegen
mit au: aus, raus, naus, traus aus, außen, heraus, hinaus,
draußen, ausJcidr& ausgehen, ausplaiws ausbleiben.)
tuu (mhd. dü) du wie hd, jedoch tautsd (seltener tuutso)
dutzen und tautsfraint.
juxtse und jauxtso (mhd. jüchezen) wie hd, subst. jauxtsr,
juxtsr.
Mhd. iu.
§ 43. Die Ma. kennt keinen Unterschied in der Behandlung
des altgerm. Diphthongs iu und des Umlauts von «?.
Beide lauten ai (in Tb. ay).
hai&r Häuser; maüdr pl. zu Maul; faict (mhd. viuhte)
feucht; faidr (mhd. viur) Feuer; taictd (mhd. diuhte) däuchten,
dünken, s taict mi es däucht mir (mich); Jcraits (mhd. Jcrime)
Kreuz; saidrd (mhd. schiure) Scheuer; stafer (mhd. stiure) Steuer;
sprai pl. spraidr (mhd. spriu) Spreu; taits (mhd. üutsche) deutsch;
taitd (mhd. diuten) deuten; aic (mhd. iueh) euch, unbetont ic;
aidr (mhd. iuwer) euer; raitd (mhd. rüden) reuten, urbar machen,
raühaawd Haue zum Reuten; raio (mhd. riuweri) reuen; laidrd
(mhd. Hure) schlechte Ware, insbesondere Getränk; taiß (mhd.
tiuvel) Teufel; fraint (mhd. friunt) freund, im mhd. Sinne von
„verwandt"; nai" (mhd. niun) neun, naini 9 Uhr, praHd
„Bräunlein", d. h. braunes Pferd; raimJ den Acker, Weinberg
ordnen (Tb. raumd Hlg. § 233), fdrsaimo versäumen.
Gegenüber dem Schriftdeutschen sind folgende Wörter
mit Umlaut hervorzuheben:
traiui (mhd. trübe, trübel) Traube; mairdr (mhd. mürcere)
Maurer; piirpraidr (von mhd. briiwen, brimven) Bierbrauer;
Jcrai&U grausig; tgg Jcrai&Us aan (mhd. grüsen, grinsen) da
grausts einen.
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