Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 465
Gesellschaft für Beförderung der Geschichts-, Altertums- und Volkskunde von Freiburg, dem Breisgau und den Angrenzenden Landschaften [Hrsg.]
Zeitschrift der Gesellschaft für Beförderung der Geschichts-, Altertums- und Volkskunde von Freiburg, dem Breisgau und den Angrenzenden Landschaften
24.1908
Seite: 77
(PDF, 69 MB)
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Anzeigen und Nachrichten

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hinausgekommen ist. Um so mehr ist zu wünschen und zu hoffen,
dass der vorliegenden neuen Sammlung, die nicht minder verheißungsvoll
beginnt, ein günstigeres Geschick beschieden sei.
Der darin behandelte Gegenstand ist allerdings nicht sehr anziehend
und wird weitere Kreise, auf die doch derartige Veröffentlichungen
nicht in letzter Linie angewiesen sind, schwerlich
dauernd zu fesseln vermögen, trotz des gelehrten Aufwands und
der völlig einwandfreien wissenschaftlichen Behandlung, womit
gerade der vorliegende erste Band hergestellt ist.

Es ist die Geschichte eines langwierigen und in seinen
Einzelheiten wie in seinem ganzen Verlauf hasslichen Streits
zwischen der vom Kaiser begünstigten Bürgerschaft Bambergs
und dem mit seinem Bischof verbündeten Domkapitel wegen der
von der Stadt beanspruchten Gerichtsbefugnisse über die Hofleute
des Domkapitels, in den der Reihe nach Bischof, Nachbarstädte
und Reichsfürsten, Kaiser, Konzil und Papst ziemlich
lebhaft verstrickt werden. Auf diese Weise erweitert sich das
anfänglich rein lokale Interesse an der Angelegenheit über die
ganze große Welt der damaligen Zeit, wenn auch freilich das
Leben und die Rechtsverhältnisse in der Stadt Bamberg wie
die Hauptpersönlichkeiten der in den Streit verwickelten Parteien
überwiegend im Vordergrunde stehen. Die Aufzeichnung ist die
älteste, die aus Bamberger bürgerlichen Kreisen erhalten ist,
und leider textlich verderbt, so dass die Arbeit des Herausgebers
keine geringe gewesen ist. Sie reicht auch nicht bis
zum Ende des Streits, doch hat der Bearbeiter diese Lücke
durch die letzten 20 der von ihm anhangsweise beigefügten
65 Urkunden, durch welche die Objektivität der Handschrift
des unbekannten Chronisten wesentlich beeinflusst wird, einigermaßen
zu ersetzen gesucht. Die ganze Ausgabe fußt auf der
in Mitte der 60er Jahre des vorigen Jahrhunderts von Th. Knochenhauer
für die deutschen Städtechroniken gelieferten Vorarbeit,
die von dem jetzigen Herausgeber namentlich durch die Heranziehung
von Originalurkunden, welche die Anschauung, das
Recht und die Rechtlichkeit der Gegenpartei des Chronik-
schreibers, des Domkapitels und Klerus, zur Sprache bringen,
verschiedentlich ergänzt und verbessert und auch in der teilweise
veralteten Einleitung und den Anmerkungen namhaft
richtig gestellt und bereichert worden ist. Auch sonst ist
seitens des Herausgebers alles geschehen, um das Werk durchaus


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