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Dietzel
2) h schwindet in der Nachsilbe -heit, die zu dt wird:
krängtet Krankheit; kiüQunH Gewohnheit; wggrdt Wahrheit,
jedoch ksunthait, tumhait. Ebenso in der Endsilbe -heim, icrso,
marMsd Igersheim, Markelsheim u. a.
§ 85. Mhd. Iis wird wie nhd. zu ks. Die Schreibung
chs ist allerdings, abgesehen von x, das meist in Fremdwörtern
steht, geblieben.
taiksl (mhd. dihsel) Deichsel; aksl (mhd. ahsel) Achsel;
flaks (mhd. vlahs) Flachs; tviks, wiksd (mhd. wihsen) Wichs,
wichsen; seks (mhd. sehs) sechs; niks (mhd. nihtes) nichts;
waiksl (mhd. wihseT) Weichsel; piksd (mhd. bühse) Büchse;
waks (mhd. wahs) Wachs; laikso (mhd. Uhse) Stangen, die an
den Achsen eines Wagens befestigt sind. Hlg. § 133.
§ 86. Die Verbindung Int erscheint wie hd. als et, xt.
kwict (mhd. gewiht) Gewicht; ksict (mhd. gesiht) Gesicht;
kiiet (mhd. giht) Gicht; tsuxt (mhd. zuM) Zucht; fruxt (mhd.
fruht) Frucht.
h fällt dagegen in unbetonter Silbe wie in Tb. (Hlg.
§ 134, 2) ekit oder eki (mhd. eckeht) eckig; sekit, sekic, s§ki
(mhd. scheckeht) scheckig.
net nicht von nit <^ niht (ähnlich Berta aus Berchta).
Nach l und r hat die Ma. mit vielen andern h fallen
lassen.
weldr (mhd. welher) welcher; pd(e)feeld (mhd. bevelhen)
befehlen; siild (mhd. schilhen, schilen) schielen (Tb. silcd Hlg.
§ 135). Hiezu vgl. Brenner, Gr. § 15, 4.
B. Explosivlaute.
§ 87. Die mhd. Explosivlaute b, p, d, t, g sind in der
Ma. von Wachbach durchweg stimmlos. Stimmhafte Laute
zu sprechen bildet ja für den Süddeutschen überhaupt eine
der größten Schwierigkeiten, die sich namentlich beim Erlernen
fremder Sprachen recht unangenehm fühlbar macht.
Dass diese Fähigkeit, Medien zu sprechen, der Ma. schon
seit langem abgeht, beweisen die zahlreichen Verwechslungen,
insbesondere von b und p in den alten Urkunden. Im Auslaut
werden sie mit stärkerem, oft nicht sehr wahrnehmbaren,
Luftdruck hervorgebracht, wie ja auch im Hd., das, nicht so
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