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Dietzel
erhalten (Plur. Ichem). In andern Beispielen, wie swam,
fehlt, p.
p > w s, § 90.
§ 95. Mhd. pf ist in allen Stellungen als pf erhalten.
Unverschobenes p ist der Ma. fremd.
pfridmd (mhd. pfrieme) Pfriem; pfifrling (mhd. pfifferling)
Pfifferling, tes khaafi fr hhdn pfifrling. stempfl (mhd. stempfei)
Stempel-, pfiits (mhd. pfiffig) Pips (älter nhd. Pfipfs s. Kluge
S. 300). stupfl (mhd. stupfel) Stoppel; snupfd (mhd. snupfe)
Schnupfen, daneben auch snupd.
Aus Dissimilation erklärt sich propfr, propfd (mhd.
pfropfen) Pfropfen (Subst. und Verb.).
pf nach l, r wurde bereits im 9. Jahrhundert weiter zu
f verschoben. Für unverschobenes pf bietet Tb. (Hlg. § 140, 2
Anm. 3) noch harpfd Harfe; sggdrpf, sggdrpfricddr scharf,
Scharfrichter. Die Ma. von Wachbach geht hierin durchaus
mit dem Nhd., also harfd, sggrf, helfr helfen; für werfen ist
smaisd gebräuchlich.
Mhd. d.
§ 96. Mhd. d ist in allen Stellungen stimmlose Lenis
geblieben und in der Aussprache mit mhd. t zusammengefallen
.
trggt (mhd. drät) Draht; reiU (mhd. reden) reden, reit
(mhd. rede) Rede; tggrdf (mhd. dorf) Dorf; trum, verstärkt
tggrum, tgg trum darum; ~kotd nggwdt guten Abend; teer ret net
un tait net der redet und deutet nicht; truntr im triiwdr
darunter und darüber, tgg Jce§ts truntr un triiwdr da gehts
schön zu! atee Adieu; tiir (mhd. tür) Türe und dir; laitd
(1. mhd. liden, 2. Unten) 1. leiden, 2. läuten, t lait (mhd.
lüde) die Leute; toox Tag und Dach; snaterd (mhd. snateren)
schnattern; flatdro (mhd. vladern) flattern; titl (mhd. titel)
Titel; templ (mhd. t'empel) Tempel; tuurd (mhd. turn) Turm;
tintd (mhd. tinte) Tinte; tantd Tante.
§ 97. Die Fortis t ist im großen ganzen völlig unbekannt
. Nur in ganz wenigen Fremdwörtern kann man sie
hören. Die Verbindung de + h ist viel loser als die von
ge + h, be + Ii.
t hei die Hölle (nicht thel), t h§§(c) die Höhe; td ham
daheim (Tb. Hlg. § 260, 5 thaam, thöö).
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