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Gesellschaft für Beförderung der Geschichts-, Altertums- und Volkskunde von Freiburg, dem Breisgau und den Angrenzenden Landschaften [Hrsg.]
Zeitschrift der Gesellschaft für Beförderung der Geschichts-, Altertums- und Volkskunde von Freiburg, dem Breisgau und den Angrenzenden Landschaften
24.1908
Seite: 128
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Dietzel

(Ortsname); tsinsnuur Zündschnur; hampfl Handvoll; im mr
und wir; hol U maul halt dein Maul; stapf ar Stadtpfarrer;
miten mit dem, axts§§ achtzehn; rentaman Rentamtmann;
JcsamJchaaf Gesamtkauf.

Ähnliches findet sich in allen Sprachen, vgl. aus dem
Nhd. Brosame aus Brotsame; Himbeere aus mhd. hintber.

Im Anlaut ist d abgeworfen worden in as dass, doch
sprechen nur noch ältere Leute so. as mr pdlai tes ting
plai Igst dass du mir bei Leibe das Ding bleiben lässt.

Für die erste Pers. Plur. Präs. Ind. von „sein" hat das
Nhd. die Form der dritten Person sint angenommen, umgekehrt
die Ma., in beiden Fällen ist hier die Form ohne ä
durchgedrungen, mr san, si san (oder sand) wir, sie sind.

§ 101. „Um das Bedürfnis nach einem solidem Ab-
schluss zu befriedigen" (Büsch § 17), hat das Hd. am Ende
einzelner Wörter oft parasitisch ein t angesetzt, so in:

Palast (mhd. palas, palast); Papst (mhd. bäbes); Obst
(mhd. öbez); Axt (mhd. ackes); namentlich an den Substantiven
auf -ich: Dickicht, Kehricht.

Die Ma; hat sich auch hier zäher gezeigt und t nicht angenommen
in:

idts, jets (mhd. ietze) jetzt; pretic (mhd. bredige) Predigt;
§§r is (md. mhd. is) er ist; mark Markt; foo&naxt (mhd. vasenaht
) Fastnacht (mit dem Nhd. hat sie t angenommen in
sunst sonst [mhd. sus, sust, sunst]; mürtweecd, maintiveecz,
mainthälwd meinetwegen).

Anderseits wiederum hat die Ma. selbst oft ein unorganisches
t im Auslaut angehängt, wol aus dem nämlichen
Grunde wie das Nhd.

laict (mhd. liehe) Leiche, Beerdigung; kswistrt Geschwister;
antrst anders (t ist hier schon sehr alt und weit verbreitet);
tspantrt selbander; testiveeed deswegen; hgmggxrt hernach.
Zahlreicher sind die Beispiele für angetretenes t bei Hlg.
§ 144. daict Bodensenkung, Wachbach taic, ruust Ofenruß,
Wachbach ru9s, Haast Geleise, Wachbach Maas.

Nach Schwäbl § 39, 3 a Anm. gehört hieher auch tsu
liudtr letst zu guter Letzt; ebenso peJcdt so viel man auf einmal
backen kann, Jchoxdt so viel man auf einmal kocht, dazu
vgl. Follmann A. S. 12.


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