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Dietzel
aus dem Nhd. Meister aus magister, ma. maastr, maanstr; Getreide
aus getregede, getragede; kasteien aus castigare.
In schwer sprechbarer Konsonanten Verbindung ist es gefallen
in: matleni Magdalena.
§ 111. Regelmäßig ist der Schwund des g in der nhd.
unbetonten Endsilbe -ig; da auch -ich das c fallen lässt, so
fallen diese beiden Endungen zusammen.
silti schuldig; wiflni (mhd. wenec) wenig; hguni (mhd.
honec) Honig; Jcneeti, Jen§§ti gnädig; flaisi fleißig; aanspeni einspännig
; pfeni (mhd. pfennic) Pfennig; raisi Reisig; doch Jeheenic
König, tswantsic zwanzig. Ferner Tag in Zusammensetzungen:
sunti, mainti, tiinsti, tuntrsti, fraiü, samsti.
Die Endung -ingen in Ortsnamen wird zu i gekürzt:
simri Simmringen (doch mulfingd Mulfingen).
§ 112. Im Auslaut steht meist wie inlautend der Reibelaut
c, x. Doch ist auch der Verschlusslaut mitunter hörbar.
Vermutlich aber ist letzterer von auswärts eingedrungen; vgl.
auch Hlg. § 150.
tswaax (mhd. zwic[g]) Zweig; ggric (mhd. arcfgj) arg;
trgux (mhd. trocfgj) Trog; taax (mhd. teicfgj) Teig; w§c, dw§c
(mhd. enwec) weg; sloox (mhd. slacfgj) Schlag; toox (mhd.
tacfgj) Tag, doch hanstak Johanni; Jcriic (mhd. JeriecfgJ) Krieg.
§ 113. Die Verbindung nc(g) erscheint im ursprünglichen
Auslaut mit Explosivlaut; ohne solchen, wenn der Auslaut
erst durch abgefallenes e entstanden ist:
JegungJe (mhd. gancfg]) Gang; JesgungJe Gesang (selten);
strgungJe (mhd. strancfgj) Strang; IgungJc (mhd. lancfgj lang;
Plur. Jceng, Jcseng, streng, lengr länger.
jung (mhd. juncfgj) lautet stets jung, nie wie in Tb.
(Hlg. § 152) Jungk.
Mhd. Je.
§ 114. Mlid. Je (= germ. Je) ist im Anlaut vor Vokalen
Aspirata Jeh. Anlautend vor Konsonanten und im Inlaut ist
es Tenuis Je (g).
Jeheltdrd (mhd. Jeelter) Kelter und keltern; JeJiisP Kastanie
(s. Kluge S. 197); Jeharpfd (mhd. Jearpfe) Karpfen.
Man hat deutlich auseinander zu halten: Jehggrd Korn;
Jeggrd Garn; Jeh§§rd Kern, Je§§rd gern; Jehartd Karte, kartd Garten
; JeJi§rwd Kirch weihe, Je§nvd gerben.
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