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Gesellschaft für Beförderung der Geschichts-, Altertums- und Volkskunde von Freiburg, dem Breisgau und den Angrenzenden Landschaften [Hrsg.]
Zeitschrift der Gesellschaft für Beförderung der Geschichts-, Altertums- und Volkskunde von Freiburg, dem Breisgau und den Angrenzenden Landschaften
24.1908
Seite: 163
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Melchior von Ow, Landvogt zu Hochpurg. 1517—1569 163

als tüchtiger Kriegsmann begründet. Nachdem er glücklich
in die Heimat zurückgekehrt war, schloss er sich am 4. November
1538 dem Christoph von Landenberg und dessen
Fehdegenossen gegen Rottweil an5. Am 11. November 1540
begannen die Streitigkeiten, die lange währten und bei denen
das Kriegsglück oft sich wendete. In diesen Jahren war
Melchior von seiner Tätigkeit anscheinend nicht befriedigt
und schaute sich nach einem andern Wirkungskreise um.
Am 24. Februar 1544 richteten Erhard, Wolf, Hans und Jörg
von Ow, alle Vettern, und Hans von Ehingen an den Hochmeister
Wolfgang ein Bittschreiben, ihren Bruder und Vetter
Melchior von Ow in den Deutschorden aufzunehmen6. Uber
den Erfolg dieser Bewerbung ist nichts bekannt7. Ein Grund
zur Nichtaufnahme Melchiors lag kaum vor, — auch sein
Bruder Haug Dietrich ist später in den Orden eingetreten;
wahrscheinlich hat er seine Bewerbung zurückgezogen, da

haltenen Sieges seine vornehmste Officiers mit dem Burgundischen
Creuz beehret. Die Kette, deren Abbildung unter denen Ordens-Zeichen
num. 26 fürkommet, bestehet aus viereckigten Gliedern von goldenem Blech,
Flammen und Edelgesteinen; und daran hänget ein Burgundisches Creutz
nebst einem Feuerzeug und Feuerstein, davon die Funken fahren; mit dem
Beiwort: Barbaria, weil Tunis die Haubt-Stadt des Königreichs und
der sogenannten Barbarei ist. Das Burgundische Creuz bestehet aus zween
creuzweiß über einander gelegten ästigten Balken, wormit sonder Zweifel
auf das Creuz des Apostel Andreas, als des Patrones von Burgundien
gesehen worden: und zwar sind dieselbe knockigt und nicht gezimmert,
um dessent willen, wie einige dafür halten weil die Herzoge von Burgund,
als nunmehro zugleich Herzoge von Brabant Nachfolgere seyen vieler
grossen Helden, Carl des Grossen, Pipin, und anderer deren Geschlecht
ehmaln in gutem Flor gestanden. Sonst ist das Burgundische Andreas-
Creuz grün amuliret. Den Feuerzeug belangend soll Philipp der Gute
diß Sinnbild zu erst beliebet haben, von welcher Zeit an es der Burgundischen
Familie gar gemein war, als ein Bild, das Furcht, Schrecken und
Niederlage drohet; in welcher Absicht auch der Stahl oder das Feuer-Eisen
hinzugefüget worden, wodurch der Feuerstein nicht verweichet wird, sondern
wenn man daran schlaget, so springen die Funken davon."

5 Ruckgaber, Rottweil I 2, 195.

6 Freiherrl. von Owsches Hauptarchiv Wachendorf.

7 Archivrat Dr. Giefel-Ludwigsburg hatte die Liebenswürdigkeit,
das Deutschordensarchiv daraufhin nachzusehen.

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