Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 465
Gesellschaft für Beförderung der Geschichts-, Altertums- und Volkskunde von Freiburg, dem Breisgau und den Angrenzenden Landschaften [Hrsg.]
Zeitschrift der Gesellschaft für Beförderung der Geschichts-, Altertums- und Volkskunde von Freiburg, dem Breisgau und den Angrenzenden Landschaften
24.1908
Seite: 178
(PDF, 69 MB)
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178

Schwarz

zu und ist mit einer Mauer umgeben, „welche die Churpfalz
erhalten muß".

Linkenheim: Die Baupflicht für die Kirche liegt wie bei
allen der Karlsruher Diözese der Herrschaft ob. Der soeben
präsentierte Pfarrer Martin Friedrich Hoyer gibt folgende alte
Missbräuche zu Protokoll:

1. An Lichtmess gingen die kleinen Knaben und Mägdlein
partienweise in den Häusern herum und sammelten Eier und
anderes zu einem Kerzenbraten, welchen sie darauf verzehrten.

2. Am Sommertag machten sie zwei Partien, deren eine
sich den Sommer, die andere den Winter nannten und sich nur
zum Betteln gewöhnten.

3. Ebenso hielten sie es auch am Invokavit, welchen sie
den weißen Sonntag nannten und vor den Häusern sprechen:
Gebt uns weiße Erbsen und schwarze Bohnen, Gott wirds lohnen.

In Linkenheim versieht das Schulamt Gg. Valentin Becker,
in Hochstetten Jo. Mich. Mainzer. Beide haben Provisoren
(Hilfslehrer), jener, weil er nicht die Orgel schlagen kann,
dieser, weil er schwerhörig ist.

Die Kirche (St. Egidi genannt) hat am Turm die Jahreszahl
1520; doch sind darin Grabsteine mit älterem Datum. Im Turm
hängen zwei Glocken, die größere bei vier Zentner schwer,
1719 von Heinrich Ludwig Koßmann in Landau gegossen (auf
Kosten der Gemeinde); die kleinere ist die Ratsglocke. Die
zehnregistrige Orgel wurde 1741 angeschafft. Das Taufbuch
trägt auf Seite 1 die Jahreszahl 1653; doch sind darin auch
schon Taufeinträge von 1592; es reicht bis 1700; ein neues
fängt mit 1700 an und hört mit 1741 auf; ein drittes beginnt
mit 1742.

Das Pfarrhaus ist folgendermaßen beschrieben: Es steht
fast mitten im Flecken in der sogenannten Kirchgasse, nicht
weit von der Kirche, hat zwar räumliche Stuben, eine oben
und eine unten und bei jeder eine Schlafkammer, einen mittelmäßigen
Keller, eine Küche und ein Speisekämmerlein, überdies
unten noch eine und oben noch zwei Kammern, einen
ziemlich großen Speicher und darüber noch eine kleine Bühne.
Der ziemlich große Pfarrgarten ist eine halbe Viertelstunde
vom Haus gelegen.

Die Reihe der Pfarrer vom Jahre 1591 an ist folgende:
1591 Reinhard Keyber, 1593 M. Ezechiel Frey, 1608 M. Joh.


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