Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 465
Gesellschaft für Beförderung der Geschichts-, Altertums- und Volkskunde von Freiburg, dem Breisgau und den Angrenzenden Landschaften [Hrsg.]
Zeitschrift der Gesellschaft für Beförderung der Geschichts-, Altertums- und Volkskunde von Freiburg, dem Breisgau und den Angrenzenden Landschaften
24.1908
Seite: 195
(PDF, 69 MB)
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Die Ettlinger Linien

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Der zweite Teil der Langschen Arbeit beschäftigt sich auf
S. 25—46 mit den Schicksalen der Linien während des polnischen
Thronfolgekriegs. Die Quellen für diese Periode sind sehr ergiebig
, so dass ein bis in die Einzelheiten hinein deutliches
Bild entworfen werden kann. Der Krieg beginnt im Oktober
1733 mit der Einnahme von Kehl durch Berwick. Erst als
dieser wieder auf dem linken Rheinufer Winterquartiere bezogen
hat, kommt die von Ferdinand Albrecht von Braunschweig-
Bevern geführte Reichsarmee und besetzt die ganze Linie von
Säckingen bis Philippsburg. Sofort wurde Ausbesserung und
Erweiterung der Ettlinger Linien beschlossen und ins Werk gesetzt
. Die Arbeiten dauerten vom 26. Dezember 1733 bis zum
Tage der Einnahme, dem 4. Mai 1734. Die Bevölkerung der
umliegenden Ortschaften wurde dazu in sehr hohem Maße herangezogen
, und ebenso war der Schaden für die Forstverwaltung
durch den massenhaften Verbrauch von Eichen- und Forlenholz
sehr bedeutend. Die wesentlichste Änderung war nun die, dass
die Linie hinter die Wasserläufe des Malscher Landgrabens und
der Alb verlegt und durch ein großartiges Schleusensystem
die „Inundation" des ganzen Vorlandes auf weite Strecken vorbereitet
wurde.

Über den Aus- und Umbau der älteren Linie, die noch
heute im Hardtwald auf eine Strecke von etwa 5 km wolerhalten
ist, scheint nichts Genaueres sich feststellen zu lassen. Lang
schließt nur daraus, dass der gegenwärtige Befund mit den älteren
Beschreibungen nicht übereinstimmt und dass auf dem
Rieckeschen Plan von 1734 zwischen den beiden Linien befindliche
Schanzen eingetragen sind, die sich auf den Plänen aus
der Zeit des spanischen Erbfolgekriegs nicht finden, dass „in
einer späteren Periode, vermutlich im polnischen Thronfolgekrieg
", ein Umbau stattgefunden hat. In der Tat ist auch zwischen
den Perioden, in denen die verschiedenen Pläne entstanden
sind, eine andere Gelegenheit oder Veranlassung für einen derartigen
Umbau nicht denkbar. Dem genannten Rieckeschen
Plan weist Lang übrigens auf Grund seiner Untersuchung der
noch vorhandenen Reste mannigfache Irrtümer und Ungenauig-
keiten nach. Hauptstützpunkte der Linien von 1734 waren das
inselartig gelegene, stark befestigte Schloss Scheibenhardt und
das stattliche Hornwerk, zu dem an der Johannesbrücke die
Schanze der älteren Befestigung ausgebaut wurde. Hier befand

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