Freiburger historische Bestände - digital

Das Haigerlocher Stadtbuch. von 1551.

Mitgeteilt von Ernst Batzer.

Die hohenzollersche Oberamtsstadt Haigerloch besass schon
früh Stadtrechte, von Lassberg vermutet, dass die Verleihung
derselben durch den Grafen Albrecht von Haigerloch-Hohenberg,
den Minnesänger (f 1298) erfolgte; „denn sie (die Stadt) führt
den Hohenbergischen rot und weiß geteilten Schild als Stadtwappen
, und zu Kaiser Rudolfs Zeiten waren die Verleihungen
von Stadtrechten besonders häufig"1.

In der Rechtsgeschichte der Stadt lassen sich deutlich
drei Abschnitte erkennen, welche jedesmal einen zusammenfassenden
Abschluss erfuhren in dem „Pergamenbichle" 14572,
dem unten abgedruckten Stadtbuch aus dem Jahre 1551 und
dessen Erneuerung im Jahre 1717. Diese Erneuerung wurde
jedoch von der österreichischen Herrschaft nicht anerkannt
und war daher nur kurze Zeit in Kraft3.

Das Original des Stadtbuchs von 1551 befindet sich in
der Gemeinderegistratur von Haigerloch. Es ist in Pergament
geheftet und r. 16 X 22 cm groß. Die Zählung der einzelnen
Artikel reicht nur bis 25. Der Text beginnt auf der dritten
Seite und endet auf der viertletzten; er ist von einer Hand. Die
andern Seiten enthalten spätere Einträge. Als Verfasser gibt

1 Die Herren und Grafen von Haigerloch samt den Stadtrechten
von Haigerloch usw. Württembergische Jahrbücher, von Memminger 1836,
S. 112.

2 Mitgeteilt von v. Lassberg in den Jahrbüchern von Memminger
1837, S. 111—119 und von Birlingej in den Mitteilungen des Vereins für
Geschichte usw. in Hohenzollern VI, 51—61.

8 Bericht über die von Joh. Lentz usw. beim Keichshofrat in Wien
wider das anno 1717 erneute Stadtbuch zu Haigerloch eingelegte
exceptiones. Akten in der Oberamtsregistratur Haigerloch (nach Mitteilung
des Herrn Hodler).